
Irlands Digitalwirtschaft brummt. Die sprichwörtlichen Schiffe nach Amerika sind leer – stattdessen kommen US-Konzerne regelmäßig in Dublins Co-Working-Spaces für Firmengründer wie den Dogpatch Labs vorbei und rekrutieren Mitarbeiter. Für die Dogpatch-Managerin Johanna Moran bedeutet die Digitalbranche vor allem Hoffnung und neue Chancen. Irland sei der richtige Ort für Investoren aus Übersee, sagt der Unternehmensberater Peter Vale – nicht nur wegen der günstigen Steuerbedingungen.
Andere wie der Soziologe Andy Storey sehen die massive Ansiedlung ausländischer Firmen kritischer: Irland sei durch den Brexit bald dringend auf die Hilfe anderer EU-Länder angewiesen – und bringe diese um Steuereinnahmen, sagt Storey. Das Land fördere mit seiner Politik seine Abhängigkeit von anderen, statt seine eigene Wirtschaft grundständig zu entwickeln.