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Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Leiter von Institutionen wollen an Reform mitwirken

Der Direktor des Rathgen-Forschungslabors, Stefan Simon, sieht großen Reformbedarf bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. "An den Strukturen muss sich was ändern, wenn wir den internationalen Anschluss wieder gewinnen wollen", sagte er im Dlf. Es gebe zu viele Reibungsverluste.

Stefan Simon im Gespräch mit Michael Köhler |
Blick die Spree in Berlin entlang in Richtung Bodemuseum und Fernsehturm.
Am Anfang eines Reformprozesses - die Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (picture alliance/ dpa-Zentralbild/ Manfred Krause)
Der Direktor des Rathgen-Forschungslabors in Berlin, Stefan Simon, hat das im Juli veröffentlichte Gutachten des Wissenschaftsrats über die Stiftung Preußischer Kulturbesitz begrüßt. Er betonte im Dlf, unter allen 19 Direktorinnen und Direktoren von Einrichtungen unter dem Dach der Stiftung Preußischer Kulturbesitz herrsche Einigkeit in Bezug auf die Beurteilung des Gutachtens. Man sei dankbar.
Die Leiterinnen und Leiter schreiben auf der Internetseite der Staatlichen Museen Berlin, sie sähen wie der Wissenschaftsrat dringenden Reformbedarf. Dabei fordern sie auch, aktiv in den Prozess der Neugestaltung einbezogen zu werden. Dies sei nicht als Kritik zu verstehen, erklärte Simon, sondern man stelle sich der Verantwortung. "Wir folgen dem Aufruf des Gutachtens und sagen: Wir haben es gelesen, wir haben es verstanden und wir sind bereit, an diesem Prozess mitzuwirken."
13.07.2020, Berlin: Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, hält nach einer Pressekonferenz des Wissenschaftsrats zur Zukunft der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) die Strukturempfehlungen zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Nach zweijähriger Evaluation der Stiftung hat der Wissenschaftsrat die Auflösung der Dachorganisation von staatlichen Museen, Bibliotheken und Instituten vorgeschlagen. Foto: Christoph Soeder/dpa | Verwendung weltweit
Stiftung Preußischer Kulturbesitz - Neuordnung mit politischem Widerspruch
Der Wissenschaftsrat empfiehlt die Auflösung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Sie soll in kleinere Einheiten zerlegt werden. Der Reformprozess werde nicht nur politischen Widerspruch hervorrufen, sondern auch Fragen nach der künftigen Finanzierung provozieren, kommentiert Stefan Koldehoff.
Hierarchien und Doppelstrukturen
Der Wissenschaftsrat hatte einen erheblichen Reformbedarf bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz festgestellt. So wurde bemängelt, es gebe zu viele Hierarchiestufen, Doppelstrukturen und sehr zeitaufwendige Prozesse. Stefan Simon bestätigt diesen Befund. "Es gibt sehr viele Reibungsverluste." Auch dass manche Einrichtungen den Anschluss an die wissenschaftliche Landschaft zu verlieren drohten oder schon verloren hätten, bestätigte er: "In Heritage Science kann ich das sofort unterschreiben, das ist so."
Als Einrichtungsleiter sei ihm wichtig, dass die Forschung bei der Reform in den Vordergrund gestellt wird. "Es sind die Strukturen, an denen wir knabbern und an den Strukturen muss sich was ändern, wenn wir den internationalen Anschluss wieder gewinnen wollen."