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Stille im Weltraum

"Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen?" fragt Rilke.

Von Damond Benningfield |
    In den Weiten des Weltalls hört niemand Ihren Schrei. Nicht einmal eine Explosion, eine Rakete oder das Rauschen eines vorbei ziehenden Meteoroiden ist vernehmbar. Schall kann sich im All nicht ausbreiten, weil dort ein fast perfektes Vakuum herrscht.

    Schall benötigt ein Medium, um sich ausbreiten zu können. Auf der Erde ist das die Luft, die unsere Worte weiter trägt. Beim Sprechen versetzen unsere Stimmbänder die Luft, die unsere Lungen verlässt, in Schwingungen. Diese Schwingungen pflanzen sich in Form von Druckschwankungen fort. Treffen sie auf das Trommelfell unserer Ohren, so wird es zu Schwingungen im Rhythmus diese Druckunterschiede angeregt und unser Gehirn interpretiert dieses Schwingungsmuster. Genau das passiert auch bei einer Sirene oder beim Flügelschlag eines Insekts. Wir hören die Geräusche, weil die Objekte die Luft in ihrer Umgebung zum Schwingen bringen.

    Im Weltraum gibt es nichts, das den Schall tragen könnte. Würden Sie auf der Kommandobrücke eines Weltraumschiffes stehen und sehen, wie ein anderes Schiff vorbei zieht, würden Sie keinen Ton hören. Selbst wenn Sie beobachten könnten, wie ein anderes Schiff explodiert, bliebe es still. Nur wenn Trümmer auf Ihr Schiff treffen, könnten Sie den Aufprall hören. Ansonsten wäre das Feuerwerk gespenstisch still.

    Geräusche aus dem Weltraum können wir jedoch per Radio hören - wie beispielsweise die Kommunikation von Astronauten. Wie sichtbares Licht sind auch Radiowellen elektromagnetische Strahlung. Auch sie breiten sich in der Leere des Weltraums mit Lichtgeschwindigkeit aus.