Im wahrsten Sinne des Wortes Hunderte Millionen von Geräten sind bisher schon erfolgreich auf APFS, das neue Apple File System, umgestellt worden, verkündet Eric Tamura stolz auf der diesjährigen World Wide Developers’ Conference. iPhones ab iOS 10.3 und Mac-Rechner mit dem neuen Betriebssystem High Sierra speichern Dateien standardmäßig im neuen Format. Und bei einem Betriebssystem-Update wird das Dateisystem konvertiert.
Dass das im Frühjahr dieses Jahres bei einer derartigen Menge an Geräten problemlos geklappt hat, ist schon bemerkenswert. Der Software-Chef Craig Federighi verrät, warum es funktioniert hat.
"Wir hatten das bei früheren iOS-Updates schon ausprobiert. Wenn man auf iOS 10.1 oder 10.2 gewechselt ist, haben wir testweise das ganze Dateisystem ausgetauscht, die Konsistenz überprüft und dann die Änderungen rückgängig gemacht."
Apple also hat, ohne seine Kunden zu fragen, deren Mobiltelefone als Testgeräte benutzt. Und dass es dafür Applaus gibt, ist ebenfalls bemerkenswert.
APFS ist nicht für Festplatten, sondern für Flash-Speicher optimiert. Man kann den Speicher aufteilen, ohne sich gleich festlegen zu müssen, wie groß die einzelnen Partitionen werden sollen. Und Dateien lassen sich sehr effizient duplizieren, erläutert Apple's Spezialist für Dateisysteme Pavel Sokolov:
"Wenn man auf herkömmliche Weise eine Datei kopiert, muss man die Daten kopieren. Und das kostet Zeit. - Nicht nur Zeit, es braucht auch Platz. Bei APFS muss ich nur abfragen, auf welchen Speicherbereich die Datei verweist. Es werden bloß Metadaten kopiert."
Die meisten Rechner speichern nicht mehr auf Festplatten, sondern auf Flash-Chips
B-Tree-File-System heißt ein anderes Dateisystem, das das kann. Tauscht man die Vokale in diesem Namen aus, wird daraus – je nachdem – Butter oder Better File System. So nennen es die meisten. Seit diesem Monat ist es für Windows erhältlich. Und bei Google überlegt man, ob es in Android integriert werden sollte. Auch das Better File System kommt besser als herkömmliche Dateisysteme mit Flash zurecht. Und dann kommen derzeit noch völlig neuartige Chips auf. Intel vermarktet seine unter dem Namen 3D XPoint. Ken Gibson ist beim Halbleiterkonzern für nicht flüchtige Speicher zuständig:
"Das ist eine transistorlose Speichertechnologie, die bis zu tausend mal schneller ist als die NAND-Technologie, die man heute für Solid-State-Disks verwendet."
Auch für diese Chips wird ein neues Dateisystem entwickelt. Nova heißt es. Professor Steven Swanson von der University of California erläutert, warum das sinnig ist:
"Wenn man eine Festplatte als Speichermedium hat, benötigt man eine Software, das den Zugriff darauf organisiert. Die versucht die Wege zu minimieren, die der Schreib-, Lesekopf zurücklegen muss, weil das Zeit kostet. Bei den neuen Speichertechnologien gibt es keine Schreib-, Leseköpfe und keine beweglichen Teile. Alles geht sehr schnell. Deshalb können wir die Software für die Optimierung der Wege entfernen."