Elie Wiesel wurde am 30. September 1928 in Rumänien geboren. Er sollte Rabbiner werden. 1944 bestzten die Nationalsozialisten die Karpaten und Wiesel wurde als 15-Jähriger mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert. Seine Mutter und seine Schwestern wurden dort ermordet. Wiesel selbst wurde mit seinem Vater im Januar 1945 weiter nach Buchenwald gebracht, wo auch der Vater starb.
Nach der Befreiung durch die Amerikaner ging Wiesel nach Frankreich. Er studierte Philosophie und Literatur und arbeitete als Journalist für die israelische Tageszeitung "Jediot Aharonot", für die er schließlich auch nach New York ging. Daneben schrieb er Bücher über seine Erlebnisse in Auschwitz und Buchenwald.
1986 bekam Wiesel für seinen Einsatz gegen Gewalt und Völkermord den Friedensnobelpreis. In Erinnerung blieb auch sein Besuch im KZ Buchenwald im Jahr 2009, als er US-Präsident Obama durch das Lager führte. In seiner Rede dort erklärte er, dass die Menschheit aus den Schrecken der Lager nichts gelernt habe: Wie sonst könne es ein Darfur, Ruanda oder Bosnien geben. Vor zwei Jahren wurde Wiesel in New York mit einem der höchsten deutschen Orden, dem Großen Verdienstkreuz mit Stern, geehrt.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte bestürzt auf die Meldung von Wiesels Tod. "Der Staat Israel und das jüdische Volk trauern zutiefst um Elie Wiesel", sagte Netanjahu. Er habe mit seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit und seinen faszinierenden Büchern den Sieg des menschlichen Geistes über die Grausamkeit und das Böse verkörpert. "Im Dunkeln des Holocaust, in dem sechs Millionen unser Brüder und Schwestern ermordet wurden, diente Elie Wiesel als ein Licht und als Vorbild der Menschlichkeit sowie des Glaubens an das Gute im Menschen", so Netanjahu.