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Stimmen zur Europawahl
Niederlande - Daphne van Rooijen, 30, Ergotherapeutin

"Das Wort Europa flößt mir Sicherheit ein", sagt Daphne van Rooijen. Die 30-jährige Niederländerin wünscht sich, dass Europa künftig nicht nur in Sachen Wirtschaft weiter zusammenwächst.

Kerstin Schweighöfer hat zugehört |
    "Wir leben momentan in sehr unsicheren Zeiten, das macht mir Angst. Viele junge Menschen machen sich Sorgen um ihren Job, auch bei uns werden Stellen gestrichen und nicht neu besetzt. Ich tue nur noch, was ich muss, für das, was ich will, bleibt keine Zeit.
    Unsere Gesellschaft ist unglaublich individualistisch geworden, es wäre schön, wenn wir wieder mehr Dinge miteinander tun würden. Dann würden wir uns auch weniger Sorgen machen. Auch ums Geld.
    Das Wort Europa flößt mir Sicherheit ein. Irgendwie gehören wir zusammen. Und wir müssen auch weiter zusammenwachsen, nicht nur, was die Wirtschaft betrifft - auch wenn es um Menschenrechte geht, um Zuwanderung, um Natur- und Umweltschutz.
    Aber nicht auf allen Gebieten, nicht bei Traditionen: Letztes Jahr haben wir Niederländer viel Kritik bekommen wegen unseres Nikolausfestes, weil es bei uns sogenannte Zwarte Pieten gibt, schwarze Begleiter vom Nikolaus. Das soll diskriminierend sein. Da habe ich gedacht: Mensch, was soll das, Finger weg von unseren Zwarten Pieten!"