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Zypern: Wael Mehmet, 30 Jahre, Marketing-Manager

Der 30 Jahre alte Marketing-Manager Wael Mehmet aus Zypern verbindet mit Europas schlechte Erfahrungen. Jeder schaue doch nur noch seinem Vorteil, glaubt er. Daher sollten die Staaten der EU wieder eigene Wege gehen.

Thomas Bormann hat zugehört. |
    Bevor wir in die EU kamen, hatten wir viel Arbeit, viel Handel. Wir haben viel Geld verdient, unser zyprisches Pfund war viel wert – und alles hat sich geändert.
    Heute bring ich nicht mal halb so viel Geld nach Hause wie vor zehn Jahren. Das liegt an Europa, glaube ich. Ich glaube nicht, dass wirklich alle zusammen vereint sind. Jeder schaut doch nur nach seinem Vorteil. Sie kümmern sich nicht um die Gemeinschaft. Jedes Land denkt nur an sich und das ist das Problem: die großen Länder schlucken die kleinen. Ich denke, die Gemeinschaft sollte aufgespalten werden und jedes Land sollte allein gehen – (lacht) - das ist meine Meinung.
    Der Punkt ist doch: Zypern ist ein Touristen-Land. Wenn alle Länder weniger Geld haben, dann gehen auch die Touristenzahlen immer weiter runter.
    Wir haben doch nur die Sonne – die Sonne und Haloumi, (den gebratenen zyprischen Käse) – (lacht). Das haben wir in Zypern, weißt Du?