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Stimmung bei Unternehmen hellt sich auf

Das Bundeswirtschaftsministerium machte in seinem neuen Monatsbericht einen Silberstreif am Konjunkturhimmel aus. Damit ist es nicht allein: Das zeigt das Ergebnis der aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages bei 28.000 Unternehmen.

Von Theo Geers |
    Gelassenheit beim Eurokurs, leichte Sorgen beim Thema Bankenregulierung und verhaltener Optimismus in punkto Geschäftsentwicklung, weil die Wirtschaft in diesem Jahr um 0,7 Prozent wachen dürfte – die alljährlich Umfrage des DIHK unter immerhin 28.000 Unternehmen zeigt, wo der Wirtschaft der Schuh drückt. Beim Eurokurs derzeit noch nicht. Seitdem die die japanische Regierung angekündigt hat, eine expansive Geld – und Finanzpolitik zu fahren und damit bewusst den Yen abzuwerten, um japanische Exporte zu stimulieren, grassiert die Angst vor einem weltweiten Wechselkurskrieg, bei dem Europa der Leidtragende wäre. Denn ein schwacher Yen oder ein schwacher Dollar wäre gleichbedeutend mit einem teuren Euro, der Exporte auch aus Deutschland erschweren würde. Doch DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann bleibt gelassen:

    "Direkte Gefahren sehen wir nicht, denn der Export in die Eurozone ist immer noch unter 40 Prozent, also das Groß, und von daher interessiert der Wechselkurs erst mal nicht."

    Zumal ein hoher Eurokurs für die Unternehmen Rohstoff- und Energieimporte verbilligt. Allerdings sieht Schumann indirekte Gefahren:

    "Das indirekte Risiko besteht da wo jetzt die zarten Hoffnungsschimmer, die es in den Krisenstaaten gibt. Die Exporte steigen daher seit geraumer Zeit kontinuierlich an, dass das dann zunichte gemacht wird."

    Größere Sorgen, wenn auch erst perspektivisch in einigen Jahren, bereiten den Unternehmen da schon eher alles was derzeit unternommen wird, um die Finanzmärkte krisenfester zu machen. Allein in der EU gebe es derzeit 15 Regulierungsprojekte, zusätzlich drohe durch den deutsch-französischen Vorstoß beim Trennbankensystem und dem Elf-Länder-Projekt einer Finanztransaktionssteuer ein Flickenteppich in Europa, der massive Auswirkungen auf die Finanzierungskonditionen der Unternehmen haben werde. Denn wenn Banken mehr Eigenkapital vorhalten müssen, enge dies die Spielräume auch bei Unternehmenskrediten ein, So DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben:

    "Also Eigenkapital wird teurer, damit gehen die Zinsen hoch, die man für Darlehen bezahlen muss. Das erwarten wir nicht für morgen, das erwarten wir aber bestimmt in dem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren und wenn sie sich angucken, welches Land am stärksten darauf angewiesen ist, dass Banken über Darlehen Unternehmen finanzieren, dann sitzen wir in diesem Land."

    Zu solchen Wettbewerbsnachteilen für die Unternehmen dürfe es durch zu viel Bankenregulierung aber nicht kommen, warnt Wansleben:

    "Erst haben wir eine zu große Liberalisierung gehabt, jetzt ziehen wir an bis es knirscht. Am Ende reiben wir uns die Augen, weil wir auf diese Art und Weise die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland abwürgen."

    Die Augen reiben müsse sich die Politik auch beim Thema Strompreise und bei den Ausnahmeregelungen für energieintensive Unternehmen. Diese sind in die Kritik geraten, weil zu viele Unternehmen von Ökostromumlagen oder Netzentgelten befreit sind. Wansleben verteidigt diese Ausnahmen energisch – auch mit Blick auf die USA, wo Gas- und Strompreise durch das Ausbeuten von Schiefergasvorkommen massiv gesunken sind.