Ganz egal ob Südtribüne in Dortmund, die Nordkurve auf Schalke oder die Stehplatzblöcke in Duisburg und Bochum.
Fußballfans gehören zum Selbstverständnis des Ruhrgebiets. Und das schon bevor die Region ihre heutige Prägung bekommen hat. Schon in den 20er und 30er Jahren, vor allem durch die Schalker Erfolge bildet sich eine Art proletarisches Selbstverständnis.
"Bei uns ist einfach, sarich mal, der Fan ist Kult bei uns auf Schalke", sagt Rudi Assauer, ehemaliger Schalker Manager.
Nur wenige Kilometer Distanz zwischen Vereinen
Die große Nähe zwischen den Vereinen im Land der 1.000 Derbys sorgt für eine ausgeprägte Rivalität zwischen den Vereinen, die direkten Revierduelle sind legendär. Nur wenige Kilometer liegen die Stadien von Dortmund, Bochum, Schalke, Essen, Oberhausen und Duisburg auseinander.
Auch die gemeinsame soziale Herkunft im Berg- und Stahlarbeitermilieu schafft Nähe und Rivalität. Heiß her ging und geht es bei allen Derbys. Legendär natürlich vor allem die "Mutter aller Derbys" zwischen Dortmund und Schalke.
Erste Fanclubs
Wer diese Stimmung miterlebt hat, wer selbst erfahren hat, wie im Ruhrgebiet der Fußball gelebt wird, den wundert es natürlich nicht, dass hier auch die ersten Fanclubs entstehen. 1972 gegründet, sind die "Bochumer Jungen" der älteste vom Verein anerkannte Fanclub.
Zur gleichen Zeit kommt auch die Fankutte als das Tribünen-Utensil schlechthin auf. Einer Jeans- oder Lederjacke die Ärmel abgetrennt und mit Aufnähern versehen, ist die Kutte jahrzehntelang nicht mehr von den Tribünen wegzudenken. Heute hat zwar das Trikot der Kutte den Rang abgelaufen, die Fanclubs bestimmen aber noch immer die Stimmung auf den Tribünen. Auch wenn inzwischen schon die dritte Generation "Bochumer Jungen" und Mädchen im Stadion steht und singt.