Powerline, ein Verfahren zur Computervernetzung via Hausstromleitungen, und das digitale Kurzwellenradio Digital Radio Mondiale haben viel gemeinsam: Beide gelten als Techniken der Zukunft. Während DRM der Kurzwelle durch eine erheblich verbesserte Tonqualität zu neuen Leben verhelfen soll, hat Powerline die Aufgabe, das Internet über das Stromkabel zugänglich zu machen. Und beide Techniken haben noch etwas gemeinsam: Powerline sendet Daten im selben Frequenzbereich wie die Kurzwelle, erklärt Norbert Schall, Sendeleiter der Deutschen Welle in Bonn.
"Das Verfahren, was man dazu verwendet, stützt sich auf die Frequenzbereiche fünf bis 30 Megaherz. Dummerweise ist das genau der Frequenzbereich, in dem die Kurzwelle angesiedelt ist."
Und beide zusammen vertragen sich nicht. Denn wenn die Daten über das Stromkabel gesendet werden, kann man das im Kurzwellenradio hören. Bei der digitalen Kurzwelle hätte die Datenübertragung per Strom noch radikalere Auswirkungen:
"Der Störung ist es ganz egal, ob ein analoges oder ein digitales Signal gestört wird, tragisch ist nur bei der digitalen Ausstrahlung, dass man dort, sobald den Grenzwert unterschreitet, einen Totalausfall hat. Das heißt, ich habe kein Rauschen, wie beim analogen Signal, sondern ich habe plötzlich ein komplettes Aussetzen des Signals, und das wird den Hörer extrem irritieren."
Theoretisch sollen Kurzwellensendungen – sowohl digitale als auch analoge – per Gesetz geschützt werden. Doch Sender wie Amateurfunker sind überzeugt, dass die Grenzwerte viel zu großzügig ausgelegt sind.
Dem widerspricht Holger Hirsch, Professor für Energietransport und –Speicherung der Universität Duisburg-Essen. Er forscht im Rahmen des OPERA-Projektes für die Europäische Union und hat einen Versuch aufgebaut:
"Wir haben hier wir ein Laptop aufgestellt mit einer Powerline-Verbindung an das Netzwerk, und im Prinzip können wir hier auch direkt Daten über das Internet beziehen. Die Verbindung läuft über ein Powerline-System wie es an anderen Orten durchaus auch schon im Einsatz ist."
Dann greift Hirsch zu seinem kleinen, tragbaren Kurzwellengerät und schaltet es ein.
"Ich schalte jetzt hier meinen kleinen Empfänger mit einer Teleskopantenne ein. Das ist der Vorführeffekt, der Sender ist weg... "
Ob atmosphärische Störungen der Grund sind oder doch die Powerline-Übertragung ist unklar: Vor zehn Minuten funktionierte jedenfalls beides zusammen: der Empfang der Deutschen Welle. Trotzdem ist es möglich, die Störungen vorzuführen: Der Sender ist zwar weg, aber die Störungen sind trotzdem da.
"Ja, das müssten wir hören können, wenn wir mal ans Gerät gehen, dann werden wir feststellen, dass das Rauschen immer noch das gleiche ist, was wir vorher hatten. Und jetzt mache ich mal was, was ich normalerweise natürlich nicht machen würde, ich gehe einfach mit dem Gerät."
Der Physiker hält die Antenne dicht über die Steckdose.
"Was wir jetzt hören ist die Protokollierung der Pakete, die übertragen werden. "
Holger Hirsch tritt zwei Schritte zurück:
"Dann hören wir, dass diese Störgeräusche doch wieder verschwunden sind, das heißt, hier ist ein Standort, an dem ich das Radio ganz normal betreiben könnte. "
Zumindest in diesem Raum, mit diesem hochwertigen Empfänger und einem Standart-Modem. Doch trotzdem ist Norbert Schall nicht beruhigt:
"Wenn man sich im Ausland ein bisschen umschaut, vor allen Dingen in Asien, in einigen Städten, da ist zum Beispiel Kurzwellenempfang absolut nicht mehr möglich, weil eben alles verseucht ist durch eine Spektrumsnutzung, die absolut nichts mehr mit Rundfunk zu tun hat. Das Problem ist, dass man sich dort nicht so sehr darum kümmert, ob die Störungen minimiert werden."
Das aber kann weltweite Folgen für die Kurzwelle haben, sind Techniker des britischen Senders BBC überzeugt. Genauso wie die Sendungen per Reflexion an höheren Luftschichten um die Welt getragen werden, werden auch Störungen auf die gleiche Weise weltweit verbreitet. Je mehr es dieser sehr stark störenden PLC-Netze gibt, desto mehr Störungen werden dann weltweit auftreten, bis gar kein Empfang mehr möglich ist, befürchten die Ingenieure.
"Das Verfahren, was man dazu verwendet, stützt sich auf die Frequenzbereiche fünf bis 30 Megaherz. Dummerweise ist das genau der Frequenzbereich, in dem die Kurzwelle angesiedelt ist."
Und beide zusammen vertragen sich nicht. Denn wenn die Daten über das Stromkabel gesendet werden, kann man das im Kurzwellenradio hören. Bei der digitalen Kurzwelle hätte die Datenübertragung per Strom noch radikalere Auswirkungen:
"Der Störung ist es ganz egal, ob ein analoges oder ein digitales Signal gestört wird, tragisch ist nur bei der digitalen Ausstrahlung, dass man dort, sobald den Grenzwert unterschreitet, einen Totalausfall hat. Das heißt, ich habe kein Rauschen, wie beim analogen Signal, sondern ich habe plötzlich ein komplettes Aussetzen des Signals, und das wird den Hörer extrem irritieren."
Theoretisch sollen Kurzwellensendungen – sowohl digitale als auch analoge – per Gesetz geschützt werden. Doch Sender wie Amateurfunker sind überzeugt, dass die Grenzwerte viel zu großzügig ausgelegt sind.
Dem widerspricht Holger Hirsch, Professor für Energietransport und –Speicherung der Universität Duisburg-Essen. Er forscht im Rahmen des OPERA-Projektes für die Europäische Union und hat einen Versuch aufgebaut:
"Wir haben hier wir ein Laptop aufgestellt mit einer Powerline-Verbindung an das Netzwerk, und im Prinzip können wir hier auch direkt Daten über das Internet beziehen. Die Verbindung läuft über ein Powerline-System wie es an anderen Orten durchaus auch schon im Einsatz ist."
Dann greift Hirsch zu seinem kleinen, tragbaren Kurzwellengerät und schaltet es ein.
"Ich schalte jetzt hier meinen kleinen Empfänger mit einer Teleskopantenne ein. Das ist der Vorführeffekt, der Sender ist weg... "
Ob atmosphärische Störungen der Grund sind oder doch die Powerline-Übertragung ist unklar: Vor zehn Minuten funktionierte jedenfalls beides zusammen: der Empfang der Deutschen Welle. Trotzdem ist es möglich, die Störungen vorzuführen: Der Sender ist zwar weg, aber die Störungen sind trotzdem da.
"Ja, das müssten wir hören können, wenn wir mal ans Gerät gehen, dann werden wir feststellen, dass das Rauschen immer noch das gleiche ist, was wir vorher hatten. Und jetzt mache ich mal was, was ich normalerweise natürlich nicht machen würde, ich gehe einfach mit dem Gerät."
Der Physiker hält die Antenne dicht über die Steckdose.
"Was wir jetzt hören ist die Protokollierung der Pakete, die übertragen werden. "
Holger Hirsch tritt zwei Schritte zurück:
"Dann hören wir, dass diese Störgeräusche doch wieder verschwunden sind, das heißt, hier ist ein Standort, an dem ich das Radio ganz normal betreiben könnte. "
Zumindest in diesem Raum, mit diesem hochwertigen Empfänger und einem Standart-Modem. Doch trotzdem ist Norbert Schall nicht beruhigt:
"Wenn man sich im Ausland ein bisschen umschaut, vor allen Dingen in Asien, in einigen Städten, da ist zum Beispiel Kurzwellenempfang absolut nicht mehr möglich, weil eben alles verseucht ist durch eine Spektrumsnutzung, die absolut nichts mehr mit Rundfunk zu tun hat. Das Problem ist, dass man sich dort nicht so sehr darum kümmert, ob die Störungen minimiert werden."
Das aber kann weltweite Folgen für die Kurzwelle haben, sind Techniker des britischen Senders BBC überzeugt. Genauso wie die Sendungen per Reflexion an höheren Luftschichten um die Welt getragen werden, werden auch Störungen auf die gleiche Weise weltweit verbreitet. Je mehr es dieser sehr stark störenden PLC-Netze gibt, desto mehr Störungen werden dann weltweit auftreten, bis gar kein Empfang mehr möglich ist, befürchten die Ingenieure.