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Sexueller Missbrauch
Strafbefehl gegen ehemaligen Schwimmtrainer

Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat Strafbefehl gegen den ehemaligen Würzburger Schwimmtrainer Stefan Lurz beantragt. Die Behörde wirft dem früheren Bundestrainer der Freiwasserschwimmer sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen vor.

Von Andrea Schültke |
Vor neun Monaten hatten mehrere ehemalige Schwimmerinnen im Spiegel Vorwürfe gegen Stefan Lurz erhoben
Vor neun Monaten hatten mehrere ehemalige Schwimmerinnen im Spiegel Vorwürfe gegen Stefan Lurz erhoben (dpa / Stefan Naupold)
Vor neun Monaten hatten mehrere ehemalige Schwimmerinnen im Spiegel Vorwürfe gegen Stefan Lurz erhoben. Sie hatten von sexuellen Belästigungen über Handynachrichten, sexistische Sprüche bis hin zu körperlichen Übergriffen durch den Trainer berichtet.

Anschuldigungen bereits in 2010

Aufgrund dieser Schilderungen hatte die Staatsanwaltschaft Würzburg von Amts wegen Ermittlungen aufgenommen. Eine Anzeige hatte ihr nicht vorgelegen. Als Ergebnis der Ermittlungen hat die Behörde nun Strafbefehl beantragt. Jetzt entscheidet das Amtsgericht Würzburg. Wenn der Strafbefehl erlassen wird, kann das Verfahren ohne Hauptverhandlung gegen Zahlung einer Geldbuße oder einer zur Bewährung ausgesetzten Haftstrafe für den Angeklagten beendet werden. Laut Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte die im Strafbefehlsverfahren behandelten Vorwürfe eingeräumt. Diese betreffen etwa zehn Jahre zurückliegende Taten und zwei Schwimmerinnen.
Bereits im Jahr 2010 hatte eine Athletin dem Trainer schwere sexuelle Übergriffe vorgeworfen, nahm die Anschuldigungen aber später zurück. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen damals ein.
Aufgrund der im Februar im Spiegel erhobenen Anschuldigungen war Stefan Lurz vom Amt des Bundestrainers Freiwasserschwimmen zurückgetreten. Der Fall hatte den Deutschen Schwimmverband schwer in Bedrängnis gebracht.