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Streit in der Union
"Der Thron von Merkel wackelt nicht"

Der Konflikt zwischen CDU und CSU über den Umgang mit den Flüchtlingen sei kein klassischer Konflikt, sagte der Publizist Hugo Müller-Vogg im DLF. Dieses Mal sei es für die CDU problematischer, da der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer mit seinen Thesen auf viel Zustimmung in der CDU stoße. Der Thron von Merkel wackele zwar nicht, aber die Kanzlerin sei geschwächt.

Hugo Müller-Vogg im Gespräch mit Michael Köhler |
    Der Publizist Hugo Müller-Vogg gestikuliert während einer Pressekonferenz.
    Der Publizist Hugo Müller-Vogg. (Imago / Mauersberger)
    Viele Bürger hätten ein Grundvertrauen in Merkel gehabt, dieses Grundvertrauen sei beschädigt, sagte der Publizist Hugo Müller-Vogg. Problematisch für die CDU an diesem Konflikt sei aber, dass der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer "vielen CDU-Mitgliedern aus dem Herzen" spreche - die Bundeskanzlerin Angela Merkel jedoch nicht.
    Viel hänge von den Landtagswahlen im März ab und wie die CDU da abschneide. Das sei ein wichtiger Termin, sagte Müller-Vogg. Die Rechtspopulisten würden durch die gegenwärtige Diskussion gestärkt und könnten in mehrere Landesparlamente einziehen. Das könne aber sogar dazu führen, dass die CDU bei einem Erstarken der AfD besser dastehe, da rot-grüne Regierungen ihre Mehrheit in den Ländern verlieren und die CDU dort an die Macht kommen könnte.
    Merkel bekomme derzeit zwar viel Lob für ihre Politik von SPD- oder Grünen-Politikern, aber "die wählen nicht Merkel", sagte Müller-Vogg. "Wenn ich als Parteivorsitzender vom politischen Gegner gelobt werde und nicht von den eigenen Leuten, muss ich mir Gedanken machen, ob ich meine Truppen hinter mir habe", sagte Müller-Vogg.
    Das Gespräch können Sie mindestens fünf Monate lang als Audio-on-demand abrufen.