Auf dem Schrottplatz der Firma Frimberger in Bad Tölz. Ein Bagger wühlt sich durch alte Autokarosserien, Stahlrohre, verrostete Metallbleche – auf 20.000 Quadratmetern lagern bei Andreas Schwenter sauber sortiert die unterschiedlichsten Metalle: Kupfer, Zink, Stahl, Blei, Aluminium:
"Also das hier sind die verschiedenen Aluminiumsorten, die werden vorher bei uns zerkleinert und gehen dann an eine weitere Verarbeitung oder geht direkt an ein Schmelzwerk und daraus werden dann wieder neue Aluminiumblöcke hergestellt."
Die Mitarbeiter trennen hier teils in Handarbeit die Kupferkabel von der Plastikummantelung, in einem extra Bereich werden Computer ausgeschlachtet. Jede Lieferung wird hier auf Radioaktivität getestet. Seit 110 Jahren sammelt und trennt die Firma Metalle und Schrott, das Gelände ist nach neuesten Umweltstandards ausgebaut:
"Ich meine, Schrotthändler hatten und haben immer so einen negativen Touch, aber wir sind mittlerweile so hoch spezialisiert, mit großen Maschinen, mit Fachleuten, es geht einfach nicht mehr anders."
Früher brachten die Bauern ihre alten Batterien, Rohre, Kabel und Metalltonnen hierher zum Entsorgen, bis vor kurzen waren es auch die Handwerker und Bürger. Je nach Gewicht bekamen sie Geld dafür. Für eine Tonne Kupfer zahlt der Schrotthändler derzeit gut 5000 Euro, Keramikprozessoren mit Goldanteil bringen bereits 190 Euro pro Kilogramm, eine eigene App zeigt die Tagespreise an. Kein Wunder, dass zahlreiche Schrottsammler die Höfe abfuhren und die ausrangierten Geräte mitnahmen - kostenlos.
Gemäß des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes darf Schwenter seit Sommer 2012 kein einziges Metallstück mehr von einer Privatperson annehmen, schon gar nicht von einem gewerblichen Sammler. Es sei denn, der Landkreis genehmigt den gesetzlich vorgeschriebenen Antrag:
"Wir haben einfach das große Problem, dass diese privaten Sammlungen von manchen Kommunen nicht genehmigt werden, dadurch gehen uns Materialien verloren und sind Existenzen bedroht."
Der Grund ist einfach: Die Kommunen wollen das lukrative Altmetall selbst sammeln, die Bürger sollen es auf den kommunalen Wertstoffhöfen selbst abgeben - kostenlos. Eine vom Bürger gewünschte Abholung ist hingegen - anders wie bei privaten Schrottsammlern – oftmals kostenpflichtig. Im Gegenzug kann die Kommune oder der Landkreis jedoch durch die Erlöse die jährlichen Abfallgebühren senken, betont der Landrat von Fürstenfeldbruck, Thomas Karmasin. Er hat seit Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes 25 Anträge gewerblicher Sammler restriktiv abgelehnt:
"Es ist doch dann so, dass es dann allen Gebührenzahlern zugutekommt, insofern bekommt der Gebührenzahler schon etwas, nämlich niedrige Müllgebühren und das können wir nur garantieren, wenn die Erlöse bei uns bleiben und nicht herausgepickt werden von Privaten."
Karl-Heinz Lumer vom kommunalen Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten verteidigt die neue Regelung so:
"Wir haben zum Beispiel die Gebühren in den letzten zehn Jahren sieben Mal gesenkt, weil wir höhere Erlöse hatten aus Papier, aus der energetischen Verwertung von Müll und durch höhere Erlöse aus Schrott."
Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz werde genutzt, um kommunale Monopole zu errichten, wettert hingegen der bvse – der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung und fordert eine Korrektur des Gesetzes. Die Kommunen könnten eine fachgerechte Entsorgung gar nicht leisten, auf den Wertstoffhöfen fehle oft das Personal und der umweltgerechte Ausbau. Und das stimmt. Das wissen auch die Kommunen. Deshalb wird das von den Bürgern an den Wertstoffhöfen abgelieferte Altmetall weitergereicht - an die privaten Entsorger wie Andreas Schwenter in Bad Tölz. Daran verdienen die Kommunen.
Für den Bürger halten sich Vor- und Nachteile die Waage: Entweder er bekommt sofort Geld für sein Altmetall vom privaten Entsorger, der es bestenfalls sogar kostenlos abholt. Das erhöht die Abfallgebühren der Kommunen. Oder er nutzt den kommunalen Wertstoffhof, zahlt für die Abholung seiner Altgeräte. Damit hilft er aber, die Abfallgebühren zu senken.
"Also das hier sind die verschiedenen Aluminiumsorten, die werden vorher bei uns zerkleinert und gehen dann an eine weitere Verarbeitung oder geht direkt an ein Schmelzwerk und daraus werden dann wieder neue Aluminiumblöcke hergestellt."
Die Mitarbeiter trennen hier teils in Handarbeit die Kupferkabel von der Plastikummantelung, in einem extra Bereich werden Computer ausgeschlachtet. Jede Lieferung wird hier auf Radioaktivität getestet. Seit 110 Jahren sammelt und trennt die Firma Metalle und Schrott, das Gelände ist nach neuesten Umweltstandards ausgebaut:
"Ich meine, Schrotthändler hatten und haben immer so einen negativen Touch, aber wir sind mittlerweile so hoch spezialisiert, mit großen Maschinen, mit Fachleuten, es geht einfach nicht mehr anders."
Früher brachten die Bauern ihre alten Batterien, Rohre, Kabel und Metalltonnen hierher zum Entsorgen, bis vor kurzen waren es auch die Handwerker und Bürger. Je nach Gewicht bekamen sie Geld dafür. Für eine Tonne Kupfer zahlt der Schrotthändler derzeit gut 5000 Euro, Keramikprozessoren mit Goldanteil bringen bereits 190 Euro pro Kilogramm, eine eigene App zeigt die Tagespreise an. Kein Wunder, dass zahlreiche Schrottsammler die Höfe abfuhren und die ausrangierten Geräte mitnahmen - kostenlos.
Gemäß des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes darf Schwenter seit Sommer 2012 kein einziges Metallstück mehr von einer Privatperson annehmen, schon gar nicht von einem gewerblichen Sammler. Es sei denn, der Landkreis genehmigt den gesetzlich vorgeschriebenen Antrag:
"Wir haben einfach das große Problem, dass diese privaten Sammlungen von manchen Kommunen nicht genehmigt werden, dadurch gehen uns Materialien verloren und sind Existenzen bedroht."
Der Grund ist einfach: Die Kommunen wollen das lukrative Altmetall selbst sammeln, die Bürger sollen es auf den kommunalen Wertstoffhöfen selbst abgeben - kostenlos. Eine vom Bürger gewünschte Abholung ist hingegen - anders wie bei privaten Schrottsammlern – oftmals kostenpflichtig. Im Gegenzug kann die Kommune oder der Landkreis jedoch durch die Erlöse die jährlichen Abfallgebühren senken, betont der Landrat von Fürstenfeldbruck, Thomas Karmasin. Er hat seit Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes 25 Anträge gewerblicher Sammler restriktiv abgelehnt:
"Es ist doch dann so, dass es dann allen Gebührenzahlern zugutekommt, insofern bekommt der Gebührenzahler schon etwas, nämlich niedrige Müllgebühren und das können wir nur garantieren, wenn die Erlöse bei uns bleiben und nicht herausgepickt werden von Privaten."
Karl-Heinz Lumer vom kommunalen Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten verteidigt die neue Regelung so:
"Wir haben zum Beispiel die Gebühren in den letzten zehn Jahren sieben Mal gesenkt, weil wir höhere Erlöse hatten aus Papier, aus der energetischen Verwertung von Müll und durch höhere Erlöse aus Schrott."
Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz werde genutzt, um kommunale Monopole zu errichten, wettert hingegen der bvse – der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung und fordert eine Korrektur des Gesetzes. Die Kommunen könnten eine fachgerechte Entsorgung gar nicht leisten, auf den Wertstoffhöfen fehle oft das Personal und der umweltgerechte Ausbau. Und das stimmt. Das wissen auch die Kommunen. Deshalb wird das von den Bürgern an den Wertstoffhöfen abgelieferte Altmetall weitergereicht - an die privaten Entsorger wie Andreas Schwenter in Bad Tölz. Daran verdienen die Kommunen.
Für den Bürger halten sich Vor- und Nachteile die Waage: Entweder er bekommt sofort Geld für sein Altmetall vom privaten Entsorger, der es bestenfalls sogar kostenlos abholt. Das erhöht die Abfallgebühren der Kommunen. Oder er nutzt den kommunalen Wertstoffhof, zahlt für die Abholung seiner Altgeräte. Damit hilft er aber, die Abfallgebühren zu senken.