Im Logistikzentrum GVZ Großbeeren südlich von Berlin ist alles vorhanden, was Rang und Namen hat im Einzelhandel. Aber auch Speditionen und andere Firmen haben sich hier angesiedelt, denn die Lage ist ideal. Eisenbahnverbindung mit Containerterminal, gelegen zwischen Flughafen, Potsdam und Berlin, die Bundesstraße 101 ist hier vierspurig ausgebaut, bis zum Berliner Autobahnring ist es nicht weit. Eigentlich ideale Bedingungen für Gigaliner. Aber der Betreiber der drei Güterverkehrszentren im Land zeigt sich dennoch besorgt.
"Das ist ja autobahnähnlich, aber Sie kommen ja dann auf einer Rampe von der 101 ins GVZ. Da haben wir schon eine relativ enge ampelgesteuerte Kreuzung mit entsprechenden Programmen. Und dann fahren Sie ja in ein Straßensystem innerhalb des Güterverkehrszentrums mit einer Hauptverkehrserschließungsstraße und Abzweigen zu den Investoren. Die sind von den Radien natürlich nicht so dimensioniert, dass die Gigaliner da ohne Weiteres rumkommen. Muss man im Einzelnen dann untersuchen und wir haben das schon einmal überschlagen - an der einen oder anderen Stelle kann es zu Engpässen kommen."
Rüdiger Hage, Geschäftsführer der IPG Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft, die die Güterverteilzentren südlich, westlich und östlich von Berlin entwickelt hat und betreibt. Er ist nicht grundsätzlich gegen Gigaliner, bis zu 44 Tonnen schwer und über 25 Meter lang, sieht aber Probleme, die sich nur mit viel Geld beseitigen lassen:
"Radien, Straßenbreiten, Zufahrten zu den Investoren sind natürlich nicht auf den Gigaliner ausgerichtet. Wir müssen Kreuzungen aufweiten, Verkehrszeichen versetzen et cetera. Also da kommen schon ein paar Euro zusammen. Ich schätze zwischen 50- und 100.000 müssen Sie dann schon in die Hand nehmen für ein Güterverkehrszentrum; wenn da natürlich fünf, sechs, sieben, acht Kunden beliefert werden, dann potenziert sich das."
Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) ist da grundsätzlicher. Er wirft Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vor, einen geplanten Feldversuch mit "Gigalinern" am Bundesrat vorbei durchdrücken zu wollen.
"Brandenburg lehnt das wie auch Berlin ab. Also die Region ist da sich einig. Wir halten's verkehrspolitisch für falsch, wir haben eine gut ausgebaute Logistik: die Güterverkehrszentren. Aber die dienen insbesondere dazu, dass auch Verlagerung auf die Schiene stattfindet. Und da sind die Gigaliner kontraproduktiv. Und ich will daran erinnern, viele Spediteure wären gar nicht in der Lage, zu investieren und diese neuen Fahrzeuge anzuschaffen."
Vogelsänger argumentiert, die Länder brauchten statt Gigalinern lieber mehr Investitionen des Bundes in die Schiene und die Wasserstraßen. Saskia Ludwig, die Fraktionsvorsitzende der CDU im Brandenburger Landtag unterstützt dagegen Bundesverkehrsminister Ramsauer, der sich eine Verkehrsentlastung und weniger Spritverbrauch von den Gigalinern erhofft. Sie verweist darauf, dass sie schon jetzt manchmal auf Brandenburgs Straßen unterwegs sind.
"Also wir haben Unternehmen bei uns in Brandenburg, die sind jetzt schon auf Gigaliner angewiesen. Und die müssen jedes Mal ein ganz ganz langes Antragsverfahren durchlaufen, bevor sie mit diesen Autos hier auf der Straße fahren dürfen. Und das ist auch, Gott sei Dank, jedes Mal genehmigt worden, aber mit einem Riesenaufwand. Wir denken, dass gerade bei den zukünftigen Transportströmen, die noch zunehmen werden, wir an Gigalinern dann nicht drum herum kommen. Und insofern können wir diese strikte Ablehnung von Infrastrukturminister Vogelsänger an der Stelle überhaupt nicht nachvollziehen."
Als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz will Vogelsänger das Thema im Oktober auf die Tagesordnung setzen. Schon jetzt lehnt die Mehrheit der Länder Gigaliner ab und die Befürworter werden weniger. Dabei verweist er auf den Regierungswechsel in Baden-Württemberg:
"Dort gibt es ja eine neue Regierung eine grün-rote Regierung. Und die Zustimmung, die vorher aus Baden-Württemberg vorhanden war, dürfte jetzt nicht mehr vorhanden sein. Wir treffen uns Anfang Oktober in Köln und es wird mit Sicherheit ein Tagesordnungspunkt werden. Ganz interessant wird natürlich sein, welche Bundesländer davon betroffen sind."
"Das ist ja autobahnähnlich, aber Sie kommen ja dann auf einer Rampe von der 101 ins GVZ. Da haben wir schon eine relativ enge ampelgesteuerte Kreuzung mit entsprechenden Programmen. Und dann fahren Sie ja in ein Straßensystem innerhalb des Güterverkehrszentrums mit einer Hauptverkehrserschließungsstraße und Abzweigen zu den Investoren. Die sind von den Radien natürlich nicht so dimensioniert, dass die Gigaliner da ohne Weiteres rumkommen. Muss man im Einzelnen dann untersuchen und wir haben das schon einmal überschlagen - an der einen oder anderen Stelle kann es zu Engpässen kommen."
Rüdiger Hage, Geschäftsführer der IPG Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft, die die Güterverteilzentren südlich, westlich und östlich von Berlin entwickelt hat und betreibt. Er ist nicht grundsätzlich gegen Gigaliner, bis zu 44 Tonnen schwer und über 25 Meter lang, sieht aber Probleme, die sich nur mit viel Geld beseitigen lassen:
"Radien, Straßenbreiten, Zufahrten zu den Investoren sind natürlich nicht auf den Gigaliner ausgerichtet. Wir müssen Kreuzungen aufweiten, Verkehrszeichen versetzen et cetera. Also da kommen schon ein paar Euro zusammen. Ich schätze zwischen 50- und 100.000 müssen Sie dann schon in die Hand nehmen für ein Güterverkehrszentrum; wenn da natürlich fünf, sechs, sieben, acht Kunden beliefert werden, dann potenziert sich das."
Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) ist da grundsätzlicher. Er wirft Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vor, einen geplanten Feldversuch mit "Gigalinern" am Bundesrat vorbei durchdrücken zu wollen.
"Brandenburg lehnt das wie auch Berlin ab. Also die Region ist da sich einig. Wir halten's verkehrspolitisch für falsch, wir haben eine gut ausgebaute Logistik: die Güterverkehrszentren. Aber die dienen insbesondere dazu, dass auch Verlagerung auf die Schiene stattfindet. Und da sind die Gigaliner kontraproduktiv. Und ich will daran erinnern, viele Spediteure wären gar nicht in der Lage, zu investieren und diese neuen Fahrzeuge anzuschaffen."
Vogelsänger argumentiert, die Länder brauchten statt Gigalinern lieber mehr Investitionen des Bundes in die Schiene und die Wasserstraßen. Saskia Ludwig, die Fraktionsvorsitzende der CDU im Brandenburger Landtag unterstützt dagegen Bundesverkehrsminister Ramsauer, der sich eine Verkehrsentlastung und weniger Spritverbrauch von den Gigalinern erhofft. Sie verweist darauf, dass sie schon jetzt manchmal auf Brandenburgs Straßen unterwegs sind.
"Also wir haben Unternehmen bei uns in Brandenburg, die sind jetzt schon auf Gigaliner angewiesen. Und die müssen jedes Mal ein ganz ganz langes Antragsverfahren durchlaufen, bevor sie mit diesen Autos hier auf der Straße fahren dürfen. Und das ist auch, Gott sei Dank, jedes Mal genehmigt worden, aber mit einem Riesenaufwand. Wir denken, dass gerade bei den zukünftigen Transportströmen, die noch zunehmen werden, wir an Gigalinern dann nicht drum herum kommen. Und insofern können wir diese strikte Ablehnung von Infrastrukturminister Vogelsänger an der Stelle überhaupt nicht nachvollziehen."
Als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz will Vogelsänger das Thema im Oktober auf die Tagesordnung setzen. Schon jetzt lehnt die Mehrheit der Länder Gigaliner ab und die Befürworter werden weniger. Dabei verweist er auf den Regierungswechsel in Baden-Württemberg:
"Dort gibt es ja eine neue Regierung eine grün-rote Regierung. Und die Zustimmung, die vorher aus Baden-Württemberg vorhanden war, dürfte jetzt nicht mehr vorhanden sein. Wir treffen uns Anfang Oktober in Köln und es wird mit Sicherheit ein Tagesordnungspunkt werden. Ganz interessant wird natürlich sein, welche Bundesländer davon betroffen sind."