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Streit um Rohstoffabbau im Zentralpazifik

Große Rohstoffkonzerne möchten den Tiefseebergbau anstoßen. Auch viele Staaten interessieren sich für Bodenschätze wie Manganknollen - unter anderem Deutschland. Was sie antreibt, sind Sorgen um den künftigen Nachschub an Metallen. Umweltschützer hingegen befürchten erhebliche Schäden für Meerestiere.

Von Dagmar Röhrlich |
    Ein Forschungsschiff mitten im Pazifik. Gerade wird ein ferngesteuerter Tauchroboter ausgesetzt. Sein Einsatzgebiet liegt in 5000 Metern Wassertiefe: Er soll Proben nehmen. Es geht um Bodenschätze. Genauer: um Manganknollen. Denn der Metallreichtum der Tiefsee gerät ins Visier der Bergbauunternehmen.

    "Wir wollen die Green Economy entwickeln, alternative Energiequellen stärken und Autos künftig mit Strom betreiben oder als Hybrid. Uns muss jedoch klar sein, dass wir dann zwar weniger fossile Energieträger einsetzen, gleichzeitig jedoch mehr metallische und mineralische Rohstoffe verbrauchen. Nur ein Beispiel: Eine einzige Windturbine enthält 500 Kilogramm Kupfer. Damit liegt also der Kupferbedarf pro Kilowattstunde gegenüber der konventionellen Stromproduktion zwölfmal höher."

    Metall- und Rohstoffkonzerne möchten den Tiefseebergbau anstossen
    Samantha Smith arbeitet als Umweltmanagerin bei Nautilus Minerals, einem Bergbau-Unternehmen mit Hauptquartier in Toronto. Um ihr Publikum zu überzeugen, hat sie eben in einem Vortrag die Vorteile des Meeresbergbaus beschrieben: Es gebe weder gigantische Tagebaue mit all‘ ihren ökologischen und sozialen Folgen, noch Abraum. Jetzt erklärt sie: Es sei absehbar dass durch neue Technologien und wachsende Märkte die Nachfrage auch künftig steigen werde:
    "Wir werden uns entscheiden müssen, woher diese Metalle kommen sollen. Die Erde heißt Blauer Planet, weil sie zu 70 Prozent mit Meeren bedeckt ist. Sollten wir sie da nicht in den Meeren abbauen statt an Land? Ist es nicht sinnvoll, wenigstens einen Teil der Nachfrage, die wir schaffen, aus den Ozeanen zu decken?"

    Hinter Nautilus Minerals stehen große Metall- und Rohstoffkonzerne. Die Firma möchte eines: den Tiefseebergbau anstoßen. Mit dieser Idee sind die Kanadier nicht allein: Auch Frankreich und Indien interessieren sich für die Bodenschätze der Tiefsee, ebenso Japan, Russland, China, Korea, Großbritannien, Singapur, Belgien - aber auch Deutschland. Der Grund sind Sorgen um die künftige Versorgungssicherheit bei den Metallen, die derzeit die Basis der Hightech-Industrie sind. Christian Reichert von der BGR, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover.

    "Rohstoffe auf einer Kugel sind endlich, und wenn man nicht in Recycling oder Substitution von Rohstoffen geht, dann wird bei steigender Weltbevölkerung irgendwann einmal das zu einem riesigen Problem werden, das ist völlig klar."

    Nicht nur die wachsende Weltbevölkerung, auch die schnelle technologische Entwicklung spielt dabei eine wichtige Rolle. Zur Produktion der ersten Mikrochips beispielsweise brauchte die Industrie rund ein Dutzend verschiedene Rohstoffe. Inzwischen sind es mehr als 60. Damit hat sich jedoch die Anfälligkeit verfünffacht. Und: Die Rohstoffströme haben sich stark verlagert:


    "In den letzten zehn Jahren war die Rohstoffnachfrage aus China extrem hoch. Während China 40 bis 50 Prozent der Rohstoffnachfrage abgrast, haben Deutschland und die USA einen Anteil von maximal fünf bis zehn Prozent in der globalen Rohstoffnachfrage. Da sieht man die Dimension."

    führt Peter Buchholz aus. Er ist Leiter der DERA, der Deutschen Rohstoffagentur mit Sitz in Berlin. China gehört auch - neben Kanada, den USA, Brasilien, Chile, Südafrika, Russland und Australien zu den acht größten Rohstoffproduzenten:

    "Diese acht Länder, die vereinen 50 bis 55 Prozent des Wertes der globalen Rohstoffproduktion. Dann gibt es noch eine zweite Kategorie von Ländern, die noch ein bis fünf Prozent der Anteile an der Weltrohstoffproduktion haben, wie Mexiko, Peru, aber auch Kasachstan, Indien und Indonesien."

    Einige dieser Länder zählen nicht zu den zuverlässigen Rohstoffquellen, was durchaus Folgen für die Versorgungssicherheit haben könnte:

    "Wenn da etwas schief geht, sei es im Export, sei es in der lokalen Bergwerksförderung, dann reagieren die Märkte sofort auf die lokale Marktsituation und es kann sofort zu Preispeaks kommen oder auch zu Liefereinschränkungen."
    Und so wurde die Tiefsee interessant für die Rohstoffsucher. Deren Metall-Schätze stecken in den sogenannten Massiv-Sulfid-Lagerstätten der berühmten Black-Smoker, der Schwarzen Raucher: heiße Quellen am Meeresgrund, die bekannt geworden sind durch ihre einzigartige Lebenswelt. Als wichtigster Lagerstättentyp könnten sich die "Mangankrusten" erweisen, in denen ein breites Spektrum an Industriemetallen in so hohen Konzentrationen steckt, dass die besten Lagerstätten an Land kaum mithalten können. Sie wachsen auf seit Jahrmillionen erloschenen Vulkanen, die fernab jeder Küste liegen. Noch weiß allerdings niemand, wie diese Krusten gefördert werden könnten. Ganz anders bei den schwärzlich-braunen Manganknollen, die auf dem Tiefseeschlick des Pazifiks liegen. Ihnen war bereits in den 1960er- und 70er Jahren besonderes Interesse zuteil geworden. Damals jedoch machten die Preisschocks der Ölkrisen die entlegenen Meeresgebiete unattraktiv, und als an Land neue Lagerstätten entdeckt wurden, gerieten die Manganknollen in Vergessenheit - zunächst.

    Die Werkshalle der Firma Aker Wirth in Erkelenz. Hier entstand der verkleinerte Prototyp einer Fördermaschine: ein garagengroßes, gelbes, ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug mit Raupenketten, Kameras, Scheinwerfern und Greifarmen. Es soll die Manganknollen aus dem Tiefseeschlick auflesen wie Kartoffeln.

    "Wir haben die Raupen so ausgelegt, dass wir einen sehr geringen Bodendruck auf das Sediment haben, dass wir möglichst wenig Schädigung dort haben. Das gesamte Fördersystem ist auf eine jährliche Förderleistung von 2,2 Millionen Tonnen ausgelegt. Das fängt so an, in dem Bereich wirtschaftlich zu werden. Anderthalb Millionen Tonnen sind andere Studien, die durchgeführt worden sind."

    Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Studie, die das Unternehmen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durchgeführt hat, erklärt Steffen Knodt, bei Aker Wirth Vizepräsident "Technologie und Innovation":

    "Wir haben die Wirtschaftlichkeit in einer Studie nachgewiesen, ausgehend von den aktuellen Marktpreisen für Rohstoffe und die möglichen Entwicklungen über die nächsten Jahre. Selbst bei konservativen Annahmen ist man dort wirtschaftlich bei den doch recht hohen Investitionsvolumen, die man dort treiben muss."

    Allein die Anfangsinvestitionen für den Manganknollenabbau werden auf ein bis zwei Milliarden US-Dollar geschätzt, die Betriebskosten jährlich auf 200 Millionen Dollar.
    Kingston, Jamaika. Hier ist der Sitz der Internationalen Meeresbodenbehörde:

    "Die Internationale Meeresbodenbehörde ist durch das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen ins Leben gerufen worden. Unser Auftrag ist es, den Meeresbergbau jenseits der nationalen Gesetzgebung zu regeln. Und außerdem ist es unser Ziel, den Tiefseebergbau zu ermöglichen. Läuft er, werden wir Gebühren von den Betreibern einfordern, die dann an die Entwicklungsländer verteilt werden."

    Michael Lodge gehört zum Führungsstab dieser UN-Behörde. Sie entstand 1994, weil die 77, in einer Gruppe organisierten, Entwicklungsländer die Lagerstätten in internationalen Gewässern nicht einfach den Industrienationen überlassen wollten:

    "Die Seerechtskonvention sieht vor, dass den Entwicklungsländern ein bevorzugter Zugang zu den Bodenschätzen der Meere gewährt wird. Wenn eine Industrienation einen der Claims in internationalen Gewässern untersucht, muss sie ihn am Ende der Erkundung gleichwertig aufteilen und die eine Hälfte mit allen Daten an uns zurückgeben. Die ist dann für Entwicklungsländer reserviert. Tonga, Nauru und Kiribati haben die Chance genutzt und treten als Sponsor-Staaten für Bergbauunternehmen auf."

    Denn Privatunternehmen erhalten nur dann Zugang zu einem Gebiet, wenn ein Staat die Patenschaft übernimmt. Der Grund:

    "Letztendlich muss ein Staat die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Firma alle Verpflichtungen erfüllt und unseren Auflagen nachkommt."

    Außerdem muss ein Sponsor-Staat dem Internationalen Seerechtsabkommen beigetreten sein. Die USA haben das nicht unterschrieben, können deshalb selbst kein Gebiet beantragen. Der US-Technologie- und Rüstungskonzern Lockheed Martin fand einen Ausweg: sein britisches Tochterunternehmen, die UK Seabed Resources – denn Großbritannien hat das Seerechtsabkommen unterzeichnet. Die Delegierten der 165 dem Seerechtsabkommen angehörigen Nationen werden jetzt bei ihrem Treffen in Kingston über den Antrag Großbritanniens abstimmen, als Sponsor-Staat für UK Seabed Resources einen weiteren Claim zu erhalten.

    Ein Werbefilm der UK-Seabed Resources:
    "Seabed Resources, a wholly owned subsidiary of Lockheed Martin UK will assemble a deep sea manganese recovering and processing system…"

    Deutschland hält eine Erkundungslizenz
    In den 1970er Jahren habe man 500 Millionen US-Dollar in die Erkundung der Manganknollen und die Entwicklung von Fördertechnologien gesteckt, heißt es da - und dass die vom Mutterkonzern gewonnenen Erkenntnisse der Tochterfirma voll und ganz zur Verfügung stünden.
    Die Manganknollen-Claims von Lockheed Martin und der anderen Interessenten liegen im sogenannten Clarion-Clipperton-Gürtel, einem Areal zwischen Hawaii, dem Äquator und Mexiko. In diesem Gürtel sollen sieben Milliarden Tonnen Mangan stecken, 340 Millionen Tonnen Nickel, 290 Millionen Tonnen Kupfer und 78 Millionen Tonnen Kobalt. Vor allem die Nickelvorkommen interessieren dabei die Unternehmen, aber auch die Seltenen Erde-Metalle, die in geringen, jedoch nutzbaren Mengen vorkommen.

    "China, Japan und Russland sind im Clarion-Clipperton-Gürtel sehr aktiv, ebenso Korea. Deutschland hält eine Erkundungslizenz, Belgien… Die Zahl der Claims hat sich in den vergangenen beiden Jahren stark erhöht. 2012 hatten wir allein fünf Bewerber für neue Lizenzen. Außerdem haben sich in diesem Jahr Japan und China um eine Lizenz für Mangankrusten beworben. Es waren die ersten für diese Vorkommen. Inzwischen ist Russland dazugekommen - und das Vereinte Königreich bewirbt sich um eine zweite Manganknollenlizenz."

    Auf der bevorstehenden Sitzung wollen einige Interessenten Druck machen: Japan etwa, Russland oder China ebenso Firmen wie die kanadische Nautilus Minerals. Die Firma hat im April bei der Internationalen Meeresbodenbehörde den Antrag gestellt, Verhandlungen aufzunehmen, um ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Internationalen Meeresbodenbehörde zu gründen. Schließlich kann die UN-Behörde selbst als kommerzielles Bergbauunternehmen auftreten und wäre dann Betreiber und Aufsicht in einem. Es geht dabei um acht Abbaugebiete in der Clarion-Clipperton-Zone von durchschnittlich 75.000 Quadratkilometern Größe.

    "Die Pfähle, die werden momentan eingeschlagen."

    Erklärt Michael Wiedecke. Er ist Spezialist für Meeresgeologie bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover:

    "Die Akteure, die das sehr frühzeitig angehen, die werden einen Vorsprung haben, um auch den beginnenden Markt deutlich stärker nutzen zu können als die, die warten bis der Startschuss/ kommt und dann sagen: Oh, wir würden gerne etwas bauen, aber das haben jetzt schon andere Länder gemacht, und dann wird man zähneknirschend feststellen, dass man offenbar den Startschuss verpasst hat."

    Nach 40 Jahren scheint Bewegung in den Meeresbergbau zu kommen
    Da 2016 die ersten Erkundungslizenzen auslaufen, rechnet die Internationale Meeresbodenbehörde damit, dass sich dann einige Nationen für den Abbau entscheiden werden. Die Zeit drängt also:

    "Noch hat niemand kommerziell Tiefseebergbau betrieben, und es gibt kein Regelwerk. Aber wir haben aufgrund von Anfragen unserer Mitgliedsstaaten damit begonnen, es auszuarbeiten. Das Reglement müsste dann in drei Jahren fertig sein. Wir werden uns dabei dann ebenso darum kümmern müssen, wie viel die Vertragspartner für die Abbaulizenz und an Gebühren zahlen müssen wie um die Umweltfolgen des Abbaus."

    Noch sei alles offen, aber es zeichnen sich bereits Debatten ab. Etwa wer die Kosten für die Überwachung der Tätigkeiten zahlt, für das Management der Verträge oder wer prüft, ob die Umweltverträglichkeit gewährleistet wird.

    "Das ist alles teuer, und derzeit werden die Kosten der Behörde durch die Zahlungen der Vertragsstaaten gedeckt. Aber es wird darüber diskutiert, ob sie nicht von den Vertragspartnern gedeckt werden sollten, die auch von den Ressourcen profitieren. Darüber werden wir wohl in den nächsten Jahren diskutieren. Letztendlich sollte der Bergbau genügend Geld erwirtschaften, um auch die Aktivitäten der Meeresbodenbehörde zu bezahlen und die Gelder, die an die Entwicklungsländer gehen sollen."

    Umweltschützer befürchten große Schäden für Meeresbewohner
    Bis 2016 gibt es also viel zu verhandeln. Bis dahin muss die Internationale Meeresbodenbehörde auch mit Hilfe von Meeresbiologen und anderen Experten die Umweltschutzrichtlinien für den Tiefseebergbau entwickeln. Eines ist dabei klar: Einen Abbau ohne Umweltschäden gibt es nicht. Das steht explizit in einer jetzt veröffentlichten Studie der UN-Organisation. Michael Lodge:

    "Manganknollen sind eine zweidimensionale Ressource, und die Knollen liegen auf dem Tiefseeschlamm. Man muss weder bohren, noch graben, sondern man sammelt sie sozusagen ein. Dabei kann allerdings der empfindliche Schlamm sehr leicht aufgewirbelt werden, und der Abbau würde sich über sehr große Gebiete erstrecken."

    Schlammwolken könnte sich weit ausbreiten und Meerestiere ersticken: Wird das Entstehen dieser Wolken nicht verhindert, könnten sie selbst in weit vom eigentlichen Abbau entfernten Gebieten beträchtlichen Schaden anrichten. Außerdem verändert der Abbau die Ökosysteme für immer. Deshalb müssen Lizenznehmer in ihrem Claim Zonen ausweisen, die sie nicht anrühren dürfen. Und über den Clarion-Clipperton-Gürtel sind neun Bergbau-Sperrzonen mit einer Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern als Schutzgebiete verteilt worden. Dass das reicht, um die Umweltschäden zu begrenzen, bezweifelt Stephan Lutter vom Internationalen Zentrum für Meeresschutz des WWF Deutschland in Hamburg.

    "Das Wettrennen um die Ressourcen, insbesondere der hohen See, das kennen wir schon von der Fischerei, geht meistens zu Ungunsten der Natur aus, weil die wirtschaftlichen Vereinbarungen doch viel schneller voranschreiten als die Instrument zum Schutz der Natur."

    Immerhin soll sich niemand aus der Verantwortung stehlen können. Der Internationale Seegerichtshof in Hamburg hat das in einem Gutachten im Auftrag des Inselstaats Nauru festgestellt. Das Land tritt bei den Manganknollen als Sponsorstaat für die kanadische Firma Nautilus Minerals auf. Um für einen möglichen Abbau die Haftungsfrage klären zu lassen, hat sich Nauru an den Internationalen Seegerichtshof gewandt. Richter Rüdiger Wolfrum:

    "Nauru ist eine verhältnismäßig kleine Inselgruppe, es war früher eine deutsche Kolonie, was kaum einer weiß, wurde dann von Australien nach Phosphaten ausgebeutet. Und ich hoffe, keiner auf Nauru nimmt daran Anstoß: Die Insel hat heute das Aussehen einer Mondlandschaft. Von der Insel selbst können die Einwohner nicht leben."

    Nachdem Nauru in den 1970er Jahren das zweithöchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt hatte, brachte das Ende des Phosphatabbaus auf der Insel den Absturz auf das Niveau eines Entwicklungslandes. Waren die Bewohner früher allesamt Millionäre, leben sie nun von der Wohlfahrt. Da geben die Schätze der Tiefsee Hoffnung auf neuen Reichtum. Nauru und Nautilus Minerals erkunden einen Claim, der beim ersten Manganknollenboom von Deutschland untersucht worden war. Um für einen möglichen Abbau die Haftungsfrage klären zu lassen, hat sich Nauru an den Internationalen Seegerichtshof gewandt. Das Ergebnis des Rechtsgutachtens:
    "Das Land haftet, wenn seine Gesetzeslage nicht adäquat ist. Es muss ein Bergbaugesetz vorliegen, es muss sichergestellt werden, dass die Regelungen der Meeresbodenbehörde geltendes Recht sind, es muss geregelt werden, dass Schadensersatzansprüche gegen das Unternehmen in dem betreffenden Lande vor Gericht verhandelt und durchgesetzt werden können."

    Ein Hindernis dürfte die Haftung nicht darstellen, denn Versicherungen und Dienstleister bieten, was Nauru mit zehntausend Einwohnern nicht liefern kann: Aufsicht und Geld.
    Anders als vor 40 Jahren scheint es diesmal für den Tiefseebergbau keine wirklichen Hindernisse zu geben. Und so erklärt Peter Buchholz von der DERA:

    "Langfristig ist die Untersuchung von Rohstoffpotentialen in der Tiefsee ein sehr, sehr interessantes Feld, denn /wir wissen nicht, was in Zukunft kommt, und alle Rohstoffpotentiale, die man kennt, die sind von unschätzbarem Wert, wenn man nicht weiß, was die Zukunft bringt."

    Ob im Pazifik Schiffe bald ferngesteuerte Tauchroboter nicht mehr zur Erforschung der Manganknollenfelder aussetzen, sondern zu deren Abbau, das hängt derzeit wohl vor allem davon ab, ob er sich im Vergleich zu dem Bergbau an Land rechnet.