"Wir konstituieren die katalanische Republik als unabhängigen und souveränen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat", erklärte das katalanische Parlament am 27. Oktober 2017 nach einem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum. Eine rein symbolische Erklärung, beteuerten zahlreiche Abgeordnete später. Die Zentralregierung in Madrid sah darin einen Putschversuch.
Puigdemont in Deutschland festgenommen
Madrid setzte die katalanische Regionalregierung ab und kündigte Neuwahlen an. Zahlreiche Politiker wurden verhaftet. Der ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont wurde im März 2018 an der deutsch-dänischen Grenze von der Bundespolizei festgenommen.
Zugeständnisse der neuen spanischen Regierung
Mehr als ein halbes Jahr später bemüht sich die neue spanische Regierung um Entspannung. Katalonien erhielt die Kontrolle über seine Finanzen wieder, von einer möglichen Verfassungsreform ist in Madrid nun die Rede. Der neue sozialistische Regierungschef Pedro Sánchez setzt anders als sein Vorgänger Mariano Rajoy auf Entgegenkommen, stellt aber auch klar: Ein neues Referendum über die Unabhängigkeit wird es nicht geben.
Zerrissene Familien
Julia Macher und Hans-Günter Kellner waren für "Gesichter Europas" in Barcelona und Madrid und haben sich mit Unabhängigkeitsbefürwortern, spanischen Nationalisten, Psychologen und Familien getroffen, die der Konflikt um Katalonien zu zerreißen droht.