16-18 000 Autos stauen sich in Hochzeiten pro Tag vor dem Rügendamm, stoppen auf der einspuriger Bundestrasse 96 bis nach Bergen vor einem halben Dutzend Ampeln, die bekanntlich pro Stunde 20 Minuten rot zeigen. Ergebnis: Stop and go auf gut 30 km Länge. Wer dann endlich nach stundenlangem Stehen in Auspuffgasen den Strand erreicht, der ist in der Tat urlaubsreif. Ein unhaltbarer Zustand – darüber sind sich alle einig. Nur über die Lösung gibt es heftigen Streit.
Die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums von der Deges, der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -baugesellschaft ausgearbeitete Variante sieht den Bau einer zweiten Brücke, für deren Querung eine Maut gezahlt werden soll, sowie einer zweiten Bundesstrasse mit mindestens 18 Brückenschlägen bis vor die Tore Bergens vor – ein klassisches großtechnisches Verkehrsprojekt, das rund 330 Millionen Mark verschlingen wird.
Zu teuer, zu gigantisch, zu umweltschädlich, zu umständlich lauten die Vorwürfe des Forums Rügen-Stralsund, einer Bürgerinitiative, die vom NABU, dem Naturschutzbund Deutschland sowie dem WWF ins Leben gerufen wurde. Man warnt vor vermeidbarer Steuerverschwendung und Naturbelastung und hat ein Alternativkonzept vorgelegt. Die Quintessenz dieses Vorschlags lautet: auf die zweite Brücke und zweite Bundestrasse wird verzichtet. Stattdessen werden sämtliche Ampelanlagen von Stralsund bis nach Bergen abgeschafft und durch autobahnähnliche Ab- und Zufahrten ersetzt. Querende Bahngleise werden untertunnelt oder überbrückt, Orte umfahren, die bisherige Bundesstrasse mit einem zwei Meter breiten gepflasterten Randstreifen so verbreitert, daß der langsame Verkehr wie z.B. Trecker problemlos überholt werden können. Wolfgang Häusler, Stralsunder Verkehrsplaner resümiert:
Wir haben Alternativen entwickelt, die den ungehinderten Verkehr, also 60 Minuten pro Stunde freie Fahrt nach Bergen heißt und mit dieser Regelung denken wir, daß wir an die 27.000, 28.000 Fahrzeuge bewerkstelligen können.
Die Planung läßt also genug Reserve für steigende Urlauberströme. Die Forumsvariante versiegelt zudem nur ein Zehntel der für die Deges Projektierung vorgesehenen Flächen. Sie schont die relativ unverbaute Landschaft mit den weiten Blicken, ungestörten Sichtachsen. Die würde durch eine zweite Bundesstrasse mit 18 Brücken sowie die 100 Meter hohe Brücke über den Strelasund massiv gestört. Für den regen Vogelflug wäre vor allem die Hochbrücke fatal, so Jochen Lamp vom WWF Mecklenburg-Vorpommern:
Wir beziehen uns da auch mit unserer Stellungnahme auf die Deges Umweltverträglichkeitsstudie und daraus geht hervor, daß an den Brückenverspannungen, die ja praktisch bis in 100 m Höhe und darüber hinaus gehen und das sind Seilverspannungen, daß da der Vogelzug gefährdet wird, d.h. bei schlechter Sicht, bei Nebel, nachts, wo die Vögel ziehen, gerade im Herbst und im Frühjahr diese Tiere praktisch in diesen Seilen sich verfangen und dann sterben werden und nach unseren Hochrechungen können das zwischen 5 und 10% des Bestandes sein. Das ist sehr erheblich.
Der Verzicht auf die neue Brücke und die zweite Bundesstraße würde rund 270 Millionen Mark einsparen, also nur ein Sechstel dessen kosten, was die Deges projektiert haben. Da ein Großteil der vorgesehenen Gelder aus einem Brüsseler Topf für Regionalförderungsmaßnahmen kommen soll, bliebe also viel Geld für Technologieförderung, Hochschulforschung und ein umweltfreundliches Nahverkehrssystem übrig.
Wenn wir auch nur einen Teil der Mittel einsetzen in ein vernünftiges Verbundsystem, wo eben Eisenbahn, Schiffe, Busse verknüpft werden zu einem wirklich attraktiven und auch preiswerten Angebot ähnlich wie es jetzt z.B. auf der Insel Usedom passiert ist, daß wir dann auch Tagesgäste und auch Einheimische und Gäste, die sich länger aufhalten, auf dies e alternativen Verkehrsmöglichkeiten bringen können und die sich dann wirklich frei und mobil bewegen können und an alle Orte kommen und das auch die Landschaft schont.
Die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums von der Deges, der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -baugesellschaft ausgearbeitete Variante sieht den Bau einer zweiten Brücke, für deren Querung eine Maut gezahlt werden soll, sowie einer zweiten Bundesstrasse mit mindestens 18 Brückenschlägen bis vor die Tore Bergens vor – ein klassisches großtechnisches Verkehrsprojekt, das rund 330 Millionen Mark verschlingen wird.
Zu teuer, zu gigantisch, zu umweltschädlich, zu umständlich lauten die Vorwürfe des Forums Rügen-Stralsund, einer Bürgerinitiative, die vom NABU, dem Naturschutzbund Deutschland sowie dem WWF ins Leben gerufen wurde. Man warnt vor vermeidbarer Steuerverschwendung und Naturbelastung und hat ein Alternativkonzept vorgelegt. Die Quintessenz dieses Vorschlags lautet: auf die zweite Brücke und zweite Bundestrasse wird verzichtet. Stattdessen werden sämtliche Ampelanlagen von Stralsund bis nach Bergen abgeschafft und durch autobahnähnliche Ab- und Zufahrten ersetzt. Querende Bahngleise werden untertunnelt oder überbrückt, Orte umfahren, die bisherige Bundesstrasse mit einem zwei Meter breiten gepflasterten Randstreifen so verbreitert, daß der langsame Verkehr wie z.B. Trecker problemlos überholt werden können. Wolfgang Häusler, Stralsunder Verkehrsplaner resümiert:
Wir haben Alternativen entwickelt, die den ungehinderten Verkehr, also 60 Minuten pro Stunde freie Fahrt nach Bergen heißt und mit dieser Regelung denken wir, daß wir an die 27.000, 28.000 Fahrzeuge bewerkstelligen können.
Die Planung läßt also genug Reserve für steigende Urlauberströme. Die Forumsvariante versiegelt zudem nur ein Zehntel der für die Deges Projektierung vorgesehenen Flächen. Sie schont die relativ unverbaute Landschaft mit den weiten Blicken, ungestörten Sichtachsen. Die würde durch eine zweite Bundesstrasse mit 18 Brücken sowie die 100 Meter hohe Brücke über den Strelasund massiv gestört. Für den regen Vogelflug wäre vor allem die Hochbrücke fatal, so Jochen Lamp vom WWF Mecklenburg-Vorpommern:
Wir beziehen uns da auch mit unserer Stellungnahme auf die Deges Umweltverträglichkeitsstudie und daraus geht hervor, daß an den Brückenverspannungen, die ja praktisch bis in 100 m Höhe und darüber hinaus gehen und das sind Seilverspannungen, daß da der Vogelzug gefährdet wird, d.h. bei schlechter Sicht, bei Nebel, nachts, wo die Vögel ziehen, gerade im Herbst und im Frühjahr diese Tiere praktisch in diesen Seilen sich verfangen und dann sterben werden und nach unseren Hochrechungen können das zwischen 5 und 10% des Bestandes sein. Das ist sehr erheblich.
Der Verzicht auf die neue Brücke und die zweite Bundesstraße würde rund 270 Millionen Mark einsparen, also nur ein Sechstel dessen kosten, was die Deges projektiert haben. Da ein Großteil der vorgesehenen Gelder aus einem Brüsseler Topf für Regionalförderungsmaßnahmen kommen soll, bliebe also viel Geld für Technologieförderung, Hochschulforschung und ein umweltfreundliches Nahverkehrssystem übrig.
Wenn wir auch nur einen Teil der Mittel einsetzen in ein vernünftiges Verbundsystem, wo eben Eisenbahn, Schiffe, Busse verknüpft werden zu einem wirklich attraktiven und auch preiswerten Angebot ähnlich wie es jetzt z.B. auf der Insel Usedom passiert ist, daß wir dann auch Tagesgäste und auch Einheimische und Gäste, die sich länger aufhalten, auf dies e alternativen Verkehrsmöglichkeiten bringen können und die sich dann wirklich frei und mobil bewegen können und an alle Orte kommen und das auch die Landschaft schont.