Streitfall Kernenergie
Ein Kollegengespräch über Ausgewogenheit im DLF
Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, die Regierung sowieso und auch die Energiewirtschaft stellt den Atomausstieg nicht mehr in Frage. Es herrscht also gesellschaftlicher Konsens in diesem Punkt. Trotzdem bekommt der Deutschlandfunk E-Mails von Hörerinnen und Hörern, die ihm einseitige Berichterstattung beim Thema Kernenergie vorwerfen. Wo bleiben die Stimmen derjenigen, die gegen Atomenergie sind, aber auch gegen einen Ausstieg? Schließlich gibt es viele ungelöste Fragen, wie zum Beispiel nach der Energiegewinnung in der Übergangszeit, nach Arbeitsplätzen und Energiekosten. Entsteht eine falsche Balance, wenn diesen Stimmen zu viel Raum gegeben wird? Auch in den Redaktionsrunden des Deutschlandfunks wird über Ausgewogenheit bei der Kernenergie-Berichterstattung diskutiert. In einem Kollegengespräch zeichnen wir die Argumentationslinien nach und stellen uns die Frage: Sind Journalisten Vollstrecker gesellschaftlicher Mehrheiten? Die Deutschlandfunk-KollegInnen Georg Ehring, Redaktionsleiter der Sendung Umwelt und Verbraucher, Nachrichtenchef Marco Bertolaso und Bettina Schmieding aus der Medienredaktion diskutieren mit Dr. Wiebke Rögener vom Institut für Wissenschaftsjournalismus der TU Dortmund.