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Strompreise
EEG-Umlage auf Rekordstand

2016 müssen die Verbraucher für die EEG-Umlage so viel zahlen wie nie zuvor. Kritiker glauben sogar, dass die Kosten in den kommenden Jahren noch weiter steigen könnten. Dennoch feiern Wirtschaftsexperten die Reform der EEG-Umlage von 2014 als Erfolg und betonen deren Vorteile.

Von Stefan Maas |
    Nachdem die EEG-Umlage für dieses Jahr leicht auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde gesunken war, müssen die Verbraucher im kommenden Jahr mit 6,35 Cent so viel zahlen wie nie zuvor.
    Der Grund: Die Netzbetreiber sind nicht nur verpflichtet, angebotenen Strom aus erneuerbaren Energien abzunehmen, sondern auch mit weitgehend festen Preisen zu vergüten. Den Strom verkaufen die Netzbetreiber aber an der Börse. Steigt die Strommenge, sinken die Preise. Die Differenz zwischen Vergütung und Börsenpreis soll mit der EEG-Umlage ausgeglichen werden.
    Während Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel betont, im Vergleich zu früheren Jahren sei es gelungen, die Höhe der EEG-Umlage zu stabilisieren und den durchschnittlichen Haushaltsstrompreis sogar leicht zu senken, prognostiziert Michael Fuchs, stellvertretender Vorsitzender der Unions-Bundestagsfraktion, die Umlage werde zukünftig weiter steigen. Wegen des ungebremsten Ausbaus der Windenergie:
    "Es war geplant, dass pro Jahr 2.500 Megawatt zugebaut werden sollten. Im letzten Jahr sind netto rund 4.400 zugebaut worden, und auch in diesem Jahr wird es mindestens um diese Größenordnung, wenn nicht noch mehr, gehen."
    Rückkehr zu den Obergrenzen
    Fuchs fordert deshalb eine Rückkehr zu den beschlossenen Obergrenzen. Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) schaut kritisch auf den Ausbau der Windenergie. Vor allem aber auf den Off-Shore-Bereich, denn diese Anlagen auszubauen ist deutlich teurer. Um die Kosten für die Verbraucher nicht weiter steigen zu lassen, fordert der vzbv, müssten darüber hinaus die Stromerzeuger die günstigen Großhandelspreise an ihre Kunden weitergeben.
    Das findet auch Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes für Erneuerbare Energien:
    "Diese sinkenden Börsenpreise könnten an den Verbraucher unmittelbar weitergegeben werden, und damit ist eigentlich auch eine gleichbleibende Stromrechnung realistisch. Wir haben das mal ausgerechnet, im Grunde seit spätestens 2013 ist die Summe aus EEG-Umlage und Börsenpreis gesunken, aber nur unzureichend beim Kunden angekommen."
    Der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft, erklärt, dass sich die stark gefallenen Börsenpreise nicht stärker auf den Strompreis für Privathaushalte auswirkten, liege an dem hohen Anteil von Steuern, Abgaben und Umlagen am Strompreis. Die machten mehr als die Hälfte des Preises aus.
    Rainer Baake, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium sieht aber sehr wohl eine Möglichkeit für Kunden, ihre Anbieter dazu zu bringen, über ihre Preisgestaltung nachzudenken. Stichwort: Anbieterwechsel.
    "Wer da jetzt von den Marktmöglichkeiten Gebrauch macht, und die sind wirklich gewaltig, wenn Sie sich mal das jeweilige Sparpotenzial gegenüber der Grundversorgung anschauen, dann hat der Kunde da eine Menge Marktmacht."
    Reform zeigt Wirkung
    Auf die Kritik der Linksfraktion im Bundestag, es sei ungerecht, dass die privaten Verbraucher nach wie vor dafür mitzahlen müssten, dass energieintensive Unternehmen und Branchen von der EEG-Umlage ausgenommen sind, erwidert Baake, die EEG-Umlage werde fair verteilt und je zu einem Drittel von privaten Haushalten, von Gewerbe und Handel und von der Industrie getragen.
    Auch zeige die EEG-Reform aus dem vergangenen Jahr Wirkung, die Zahl der Unternehmen, die sich von der Umlage befreien lassen wollten, sei leicht rückläufig.