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New York
Studie: Ärmere Menschen müssen auch an Hitzetagen oft U-Bahn fahren

Laut einer Analyse des Potsdam-Insitituts für Klimafolgenforschung verschärft extreme Hitze in Großstädten die soziale Ungleichheit bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Für die Studie wurden die Mobilitätsdaten der U-Bahn-Stationen in New York ausgewertet.

    Ein Blick in eine U-Bahn-Station in New York, in der Mitte der Bahnsteig, daneben die Gleise.
    Die Temperaturen in New Yorker U-Bahn-Stationen sind für gewöhnlich höher als die Außentemperatur. (IMAGO / Aviation-Stock / IMAGO / Markus Mainka)
    Demnach haben Menschen aus einkommensschwachen Gegenden weniger Möglichkeiten, ihr Mobilitätsverhalten an Hitze anzupassen. Sie nutzten auch an heißen Tagen häufiger den öffentlichen Nahverkehr. Für die Studie, die in der Fachzeitschrift "The Lancet Planetary Health" veröffentlicht wurde, untersuchte die Forschungsgruppe die Mobilitätsdaten von fast 440 New Yorker-U-Bahnstationen aus der Zeit zwischen 2014 und 2019.
    Die Hauptautorin der Studie, Annika Stechemesser, erklärte, dies könne zu zusätzlichem Hitzestress führen und Gesundheitsrisiken erhöhen, auch wegen der klimatischen Bedingungen in den Stationen und Bahnen. Als Gründe für die eingeschränkte Anpassungsfähigkeit wurden beispielsweise die geringeren Homeoffice-Möglichkeiten von Menschen mit niedrigeren Löhnen sowie der höhere Bedarf von Wochenend-Arbeit oder Nebenjobs genannt. Auch die Wohnverhältnisse spielten eine Rolle.