Die Friedrich-Ebert-Stiftung gibt die repräsentative Studie, die rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung abbilden soll, alle zwei Jahre heraus. In diesem Jahr wurden dazu rund 2.000 Bürger befragt.
Dass explizit rechtsextreme Einstellungen zurückgehen, sei laut Andreas Zick, dem Hauptautor der Studie, auf politische Bildungsarbeit und die Aufarbeitung der NSU-Verbrechen zurückzuführen. Grund zur Entwarnung sei dieses Ergebnis allerdings nicht. Möglicherweise, so die Autoren, scheuten sich manche Bürger nach den NSU-Meldungen schlicht, ihre rechten Haltungen zu äußern.
Subtilere Form rechten Gedankenguts
Etwa die Hälfte der Befragten seien der Auffassung, Rechtsextremismus werde in den Medien hochgekocht und es wäre am besten, die Rechten zu ignorieren. Dem widersprachen die Autoren der Studie.
44 Prozent der Befragten haben negativ formulierten Aussagen zu Asylsuchenden zugestimmt. 60 Prozent sind der Auffassung, dass der Staat nicht großzügig bei der Aufnahme von Flüchtlingen sein soll. Auch Sinti und Roma gegenüber bestehen zahlreiche Vorurteile. Fast 40 Prozent meinen, Sinti und Roma neigen zur Kriminalität.
Auch gegenüber Langzeitarbeitslosen ist die Abneigung ausgeprägt. Mehr als 60 Prozent finden empörend, dass Langzeitarbeitslose sich "auf Kosten der Gesellschaft ein bequemes Leben machen." Besonders verbreitet sei ein Fokus auf Wettbewerb, der diejenigen ablehnt, die wirtschaftlich weniger für die Gesellschaft leisten, unter Anhängern der AfD.
(vic/ach)