Der demografisch bedingte Rückgang der Erwerbstätigkeit in dieser Altersgruppe könne nahezu ausgeglichen werden. Die Studie der Bertelsmann Stiftung basiert auf Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin, die den schwedischen Arbeitsmarkt als Referenz anführen. Den Fachleuten zufolge gelingt es in Schweden seit langem, älteren Menschen bessere Beschäftigungsperspektiven zu bieten und sie so länger im Job zu halten.
An Berufsgruppen angepasste Maßnahmen gefordert
Häufige Gründe dafür, dass Menschen in dieser Altersgruppe nicht arbeiten, sind demnach Krankheit, Betreuungs- und Pflegeverpflichtungen. Daher wird in der Studie vorgeschlagen, Maßnahmen gegen einen frühzeitigen Rückzug aus dem Arbeitsleben zu ergreifen - etwa durch eine bessere Gesundheitsvorsorge, die Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen und mehr altersgerechte Arbeitsplätze. Ebenfalls wird vorgeschlagen, für unterschiedliche Berufsgruppen unterschiedliche Maßnahmen zu ergreifen, beispielsweise je nach körperlichen Anforderungen. Auch die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen müssten geändert werden. Weitere Potenziale gebe es durch die Aufstockung von Teilzeitkräften.
Bundesregierung für finanzielle Anreize
Auch die Bundesregierung will das Arbeiten über das Renteneintrittsalter hinaus attraktiver gestalten - etwa durch durch Anpassungen des Arbeitsrechts, eine Einmalzahlung als "Rentenaufschubprämie" und weitere finanzielle Anreize. Im Gegensatz zu den von der Bertelsmann Stiftung gemachten Vorschlägen geht es bei dem Paket der Bundesregierung weniger um das persönliche Umfeld.
Diese Nachricht wurde am 20.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.