Berlin
Studie: Netzwerk deckte Missbrauchsfälle im Rahmen des "Kentler-Experiments"

Die Fälle sexualisierter Gewalt im Rahmen des sogenannten "Kentler-Experiments" von Berliner Jugendämtern sind jahrzehntelang von einem bundesweiten Netzwerk gedeckt worden.

    Der Ergebnisbericht des Forschungsprojekts "Helmut Kentlers Wirken in der Berliner Kinder- und Jugendhilfe - Aufarbeitung der organisationalen Verfahren und Verantwortung des Berliner Landesjugendamtes" liegt auf einem Tisch.
    Abschlussbericht des Forschungsprojekts zum "Kentler-Skandal" (Annette Riedl / dpa / Annette Riedl)
    Das steht im Abschlussbericht der Universität Hildesheim, der in Berlin vorgestellt wurde. Der Studie zufolge deckten Sozialpädagogen, Behörden und Wissenschaftler die Taten bis in die 2000er Jahre. Das Netzwerk des verantwortlichen Sozialpädagogen Helmut Kentler erstreckte sich demnach über Niedersachsen, Berlin, Hessen und Baden-Württemberg. Es war der dritte Aufarbeitungsbericht zu den Fällen.
    Im sogenannten "Kentler-Experiment" wurden in den 1960er und 70er Jahren Minderjährige von Berliner Jugendämtern mit dem Ziel der Resozialisierung gezielt an pädophile Männer vermittelt. Die Pflegeväter misshandelten die Kinder und Jugendlichen jahrelang sexuell.
    Diese Nachricht wurde am 23.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.