Christopher Buschow hat das Potenzial von Medien-Start-ups untersucht. Für seine Studie, mit der er beim Deutschen Studienpreis in diesem Jahr den zweiten Platz belegt hat, untersuchte der Wissenschaftler vom Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover 15 Neugründungen. Seine zentrale Fragestellung: Retten diese Unternehmen den Journalismus, etwa durch zukunftsorientierte Geschäftsideen oder innovative Finanzierungsquellen?
Buschow kommt zu dem Schluss: Obwohl Unternehmer und Gründer im Journalismus mit viel Optimismus, tatkräftigem Elan und verantwortungsbewussten Absichten starten, tragen sie – zumindest im deutschsprachigen Raum – bislang kaum zu seiner Erneuerung bei. Es gebe "mehrere Fallstricke" für die Gründer, sagte der Kommunikationswissenschaftler im Deutschlandfunk. Die entscheidende Frage lautete: "Was ist das Geschäftsmodell, mit dem man dauerhaft Journalismus finanzieren kann?"
Die Unternehmer aus der von ihm untersuchten "ersten Gründergeneration im digitalen Journalismus" hätten die "schwierige Doppelrolle" als Journalist und Geschäftsmann unterschätzt. Doch gerade trete eine neue Gründergeneration auf den Plan, die aus diesem Fehler gelernt habe.
Als positives Beispiel nannte Buschow das Schweizer Online-Projekt "Republik", über das @mediasres im Mai berichtete. Hier habe sich ein Team um branchenerfahrene Betriebswirte, Journalisten, Techniker und Startup-Gründer formiert, das Herausforderungen in der Gründung mit komplementären Fähigkeiten geschickter angehen wolle.
Grundsätzlich glaube er daran, so Buschow, dass Startups neben privatwirtschatlichen Verlagen und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten eine "dritte Säule" des Journalismus werden können.
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