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Studie zu Fridays-for-Future-Protesten
Sozialforscher: Zwei Drittel der Demonstranten sind weiblich

Die Fridays-for-Future-Proteste sind erstmals wissenschaftlich untersucht worden. Es seien vor allem sehr junge Frauen, die sich im Klimaschutz engagierten, sagte Piotr Kocyba von der Technischen Universität Chemnitz im Dlf. Und das liege nicht nur an Vorbildern wie Greta Thunberg.

Piotr Kocyba im Gespräch mit Carsten Schroeder |
Fridays For Future Demonstration in Freiburg
Besonders junge Frauen engagieren sich bei den Fridays-for-Future-Protesten (imago / Jannis Große)
Auch in den Sommerferien gehen die Fridays-for-Future international weiter. Bei der ersten internationalen Studie, die zu der Protestbewegung durchgeführt wurde, stellten die Forscher fest: Im Schnitt sind die Demonstrierenden sehr jung, 21 Jahre, in manchen Ländern sogar noch jünger. Viele der Teilnehmenden seien weiblich, sagte der Mitinitiator der Studie, Piotr Kobyba von der Technischen Universität Chemnitz im Dlf. Man könne feststellen: Je jünger eine Demonstration sei, desto weiblicher sei diese.
Fridays For Future - Klimaaktivistin Greta Thunberg (SWE) spricht beim freitäglichen Schülerstreik im Berliner Invalidenpark mit der Forderung nach einem sofortigen Kohleausstieg snapshot-photography/F.Boillot *** Fridays For Future climate activist Greta Thunberg SWE speaks at the Friday school strike in Berlins Invalidenpark calling for an immediate exit from coal snapshot photography F Boillot
Greta Thunberg ist für viele Jugendliche ein Vorbild (imago images / snapshot / F.Boillot)
Greta Thunberg dient als Führungsfigur
Der hohe Anteil an weiblichen Demonstrantinnen lasse sich unter anderem mit Greta Thunberg erklären. Die junge Schwedin, die die Fridays-for-Future-Bewegung mit ihren Engagement angestoßen hatte, diene als Vorbild für viele junge Frauen - aber auch Männer. Allerdings gebe es noch weitere Vorbilder, an denen sich vor allem junge Frauen orientierten.
Kaum Engagement in Parteien und Vereinen
Viele Demonstrierende seien zuvor noch nie auf einer Demonstration gewesen, sagte Piotr Kocyba im Dlf. Auch sei kaum einer der Demonstrierenden in einem Umweltschutz-Verein oder in eienr Partei engagiert. Dafür seien die jungen Menschen sehr gut vernetzt, beispielsweise über das Internet. Aber auch persönliche Netzwerke wie Freunde, Familie oder die Schule dienten dazu, sich zu informieren und zu organisieren.
Auffällig sei, dass über alle Ländergrenzen hinweg eine Gemeinsamkeit die Haltung sei, Politiker sollten in Sachen Klimawandel sich auf Wissenschaftler verlassen und deren Empfehlungen folgen - auch wenn dies mitunter bedeute, gegen Haltungen in der Gesellschaft zu handeln.
Man könne schon sagen, dass es sich bei den Fridays-for-Future-Protesten um die "Geburtsstunde" einer neuen Umweltbewegung handele. Allerdings sei aktuell noch nicht abzusehen, wie sich diese in Zukunft entwickele, sagte der Leipziger Soziiolgoe Piotr Kocyba im Dlf.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.