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Studie zu Magensäure-Blockern
Reflux-Medikamente können Allergie-Risiko steigern

Medikamente gegen Sodbrennen können das Risiko für Allergien erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine österreichische Studie. Das Risiko nach der Einnahme sogenannter Antazida eine Allergie zu entwickeln, steige bei älteren Menschen um das Fünffache, warnte Erika Jensen-Jarolim, Mitautorin der Studie, im Dlf.

Erika Jensen-Jarolim im Gespräch mit Lennart Pyritz |
"Bei Sodbrennen und saurem Aufstoßen" steht auf einer Verpackung von Tabletten gegen Sodbrennen, Aufstoßen oder Magenschmerzen.
Magensäureblocker sollten nur dann eingenommen werden, wenn man sie wirklich braucht, warnen Ärzte. (picture alliance / Susann Prautsch/dpa)
Erika Jensen-Jarolim vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien und ihre Kolleginnen und Kollegen haben über einen Zeitraum von drei Jahren erforscht, welchen Einfluss Reflux-Medikamente auf die Entwicklung von Allergien haben. Dabei kooperierten sie mit zahlreichen Krankenkassen und konnten so fast die gesamte österreichische Bevölkerung untersuchen. Dabei hätten sie jedoch nicht auf individuelle Prognosen zurückgegriffen, beonte Erika Jensen-Jarolim im Dlf. Vielmehr hätten die Wissenschaftler ausgewertet, welche Reflux-Medikamente ärztlich verschrieben worden seien - und welche Anti-Allergie-Medikamnete in der Folge hätten verordnet werden müssen.
Signifikanter Zusammenhang
Dabei hätten sie und ihre Kollegen einen "hoch signifikanten" Zusammenhang zwischen Magenschutz-Medikamenten und Allergieentwicklungen festgestellt, sagte Jensen-Jarolim im Dlf. Patienten hätten nicht nur ein höheres Risiko für Lebensmittelallergien entwickelt, sondern auch für Hausstaub-, Pollen- und andere Allergien. Das Risiko, nach der Einnahme von Reflux-Medikamenten in der Folge an einer Allergie zu erkranken, sei dabei altersabhängig. Bei jüngeren Patienten verdoppele sich das Risiko, bei älteren Patienten önne es sich sogar verfünffachen.
Verschreibung zeitlich begrenzen
Erika Jensen-Jarolim rät Medizinern, Magensäure-Medikamnte nur zeitlich begrenzt zu verschreiben, um das Allergie-Risiko zu minimieren. Das Problem sei jedoch, dass Patienten anschließend in eine Apotheke gehen könnten und sich frei verkäufliche Reflux-Medikamente kaufen könnten, weil sie meinten, diese täten ihnen gut. Eine Kontrolle sei daher kaum möglich.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.