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Studie zum Sexualverhalten
Verhütung bei Jugendlichen heute selbstverständlich

"Das erste Mal" ist für Jugendliche eine aufregende Sache, über die sie die Verhütung nur noch selten vergessen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Sie attestiert den 14- bis 17-Jährigen von heute, beim Thema Sex "ausgesprochen umsichtig" zu sein.

    Ein junges Paar, er lehnt über ihr und umarmt sie
    Laut einer Studie achten Jugendliche heute mehr auf Verhütung als frühere Generationen. (picture alliance / dpa / Jörg Lange)
    Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat für die Studie rund 5.700 Jugendliche und junge Erwachsene zu ihrem Sexualverhalten befragt. Das Ergebnis: Rund 90 Prozent der Jugendlichen sprechen mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin über Verhütung. Nur sechs Prozent der Jungen und acht Prozent der Mädchen verwenden bei ihrem ersten Geschlechtsverkehr keine Verhütungsmittel. 1980 waren es noch 29 Prozent beziehungsweise 20 Prozent. Die Leiterin der BZgA, Heidrun Thaiss, sprach von einem "beachtlichen Erfolg". Das am meisten genutzte Verhütungsmittel sei das Kondom.
    "Das erste Mal" nicht früher als in der Vergangenheit
    Die Studie ergab außerdem, dass Jugendliche ihre ersten sexuellen Erfahrungen heute nicht früher machen als in der Vergangenheit. Von den befragten Jugendlichen, die jünger als 14 Jahre alt waren, hatten durchschnittlich nur sechs Prozent schon Geschlechtsverkehr. Im Alter von 17 Jahren verfügt dann mehr als die Hälfte über sexuelle Erfahrung. "Annahmen, wonach immer mehr junge Menschen immer früher sexuell aktiv werden, bestätigen sich nicht", erklärte Thaiss. Viele Jugendliche sehnten sich nach einer festen Partnerschaft und warteten für das erste Mal auf den richtigen Partner.
    Elternhaus und Schule wichtig für Sexualaufklärung
    Bei der Sexualaufklärung spielen der Studie zufolge die Eltern, aber auch die Schule eine wichtige Rolle. So sprachen 63 Prozent der Mädchen und 51 Prozent der Jungen deutscher Herkunft mit ihren Eltern über Verhütung, aber nur 41 Prozent der weiblichen und 36 Prozent der männlichen Jugendlichen aus Elternhäusern mit Migrationshintergrund. Allerdings gaben 93 Prozent der Jugendlichen an, Sexualaufklärung im Unterricht gehabt zu haben.
    Die BZgA befragt Jugendliche seit 1980 zu den Themen Sex, Aufklärung und Verhütung, seit 2005 auch Jugendliche mit Migrationshintergrund.
    (bn/am)