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Studie zur Nachrichtennutzung
Jugendlichen fehlt bei Nachrichten oft Alltagsbezug

Die Hälfte der Jugendlichen hält es nicht für wichtig, sich über aktuelle Ereignisse zu informieren - das ist das Ergebnis einer neuen Studie. Der Journalismus müsse deutlicher zeigen, warum Nachrichten für den Alltag von Jugendlichen relevant seien, so Sascha Hölig, einer der Studienautoren.

Text: Mike Herbstreuth / Sascha Hölig im Gespräch mit Antje Allroggen |
Ein Jugendlicher sitzt auf einem Sofa und benutzt ein Smartphone
Ein Jugendlicher sitzt auf einem Sofa und benutzt ein Smartphone (Imago / Cavan Images)
In der Generation der Jugendlichen zwischen 14 und 24 scheint eine Informationskluft zu entstehen. Zwar interessierten sich viele Jugendliche nach wie vor für Nachrichten, gleichzeitig hält es die Hälfte der jungen Erwachsenen laut der #UseTheNews-Studie des Leibniz-Instituts für Medienforschung nicht für wichtig, sich über Neuigkeiten und aktuelle Ereignisse zu informieren. Der Grund: Bei journalistischen Nachrichten fehle ihnen der Bezug zum eigenen Alltag.
Die Studie #UseTheNews vom Leibniz-Institut für Medienforschung hat den Nachrichtenkonsum von Jugendlichen untersucht
Die Studie, bei der 1.500 Personen befragt wurden, kommt zu dem Schluss, dass journalistische Nachrichten in der Altersgruppe zwischen 14 und 24 an Relevanz verloren haben - sie sind nur noch eine von viele Informationsquellen.

Meinungsbildung durch Freunde und Familie

Für die Meinungsbildung der Jugendlichen seien vor allem Familie, die Freunde oder der Bekanntenkreis ein wichtiger Faktor. Und auch Influencer und Influencerinnen spielen laut der Studie bei der Meinungsbildung von Jugendlichen eine große Rolle.
Um Jugendliche mehr für nachrichtliche, journalistischen Inhalte zu begeistern, empfehlen die Studienmacher den Medien, neue Wege zu beschreiten, um den Jugendlichen die Alltagsrelevanz der Angebote deutlich zu machen. "Es ist eine Aufgabe des Journalismus, zu zeigen: Warum sind diese Informationen für mich und meinen Alltag wichtig und relevant", so Sascha Hölig, einer der Mitautoren der Studie im Dlf.
Darüberhinaus wüssten viele Jugendlichen nur sehr wenig über die Funktionen und Arbeitsweisen von Journalismus. Deshalb solle auch die schulische Medienbildung gestärkt werden.

"Müssen stärker auf junge Menschen zugehen"

Für Peter Kropsch, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Nachrichtenagentur dpa, die die Studie in Auftrag gegeben hat, zeigen diese Ergebnisse "eindringlich, dass die Medienbranche stärker auf junge
Menschen zugehen muss." Nur ein Journalismus, der für das Leben der jungen Generation einen spürbaren Wert habe, könne seine gesellschaftliche Aufgabe langfristig erfüllen.
Und auch für Peter Frey, den Chefredakteur des ZDF, sei es im Hinblick auf die Studie besonders wichtig, "dass wir eine noch bessere
Übersetzungsleistung erbringen und erklären, welche konkreten Auswirkungen Nachrichten aus Politik und Wirtschaft auf den Alltag von jungen Menschen haben." Am #UseTheNews Projekt ist auch Deutschlandradio beteiligt.