Einen guten Überblick über die Studienangebote gibt es im Internet zum Beispiel auf der Seite Hochschulkompass.de.
Dort sind alle Studiengänge in Deutschland und die Zugangsbedingungen aufgeführt, sagt Cort-Denis Hachmeister vom Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh.
"Dann gibt es eben zulassungsfreie Studiengänge, wo man einfach zur Hochschule gehen kann und sich dort anmelden. Das ist ungefähr die Hälfte der Studiengänge. Und dann gibt es zulassungsbeschränkte, wo eine Höchstzahl an Studierenden für den Studiengang an der Hochschule festgelegt wurde. Und da muss man sich eben bewerben."
Ob ein Studiengang nun frei zugänglich ist oder nicht, ist in vielen Fächern von Hochschule zu Hochschule verschieden. An der einen Universität kann es zum Beispiel im Fach BWL einen Numerus clausus geben, an der nächsten nicht. Und auch bei der Bewerbung gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder geht sie direkt an die Hochschule, und die entscheidet. Die Plätze für Medizin, Zahn- und Tiermedizin sowie Pharmazie werden dagegen zentral vergeben. Diese Fächer sind bundesweit zulassungsbeschränkt.
"Das läuft alles über die Stiftung für Hochschulzulassung, und die verteilt dann eben die Bewerber auf die Plätze an den verschiedenen Hochschulen."
Das Dialogorientierte Serviceverfahren
Daneben gibt es noch das Dialogorientierte Serviceverfahren, das ebenfalls von der Stiftung für Hochschulzulassung über die Seite Hochschulstart.de angeboten wird. Das Verfahren soll dazu führen, dass wieder mehr Studiengänge zentral koordiniert vergeben werden. Allerdings beteiligen sich nicht alle Hochschulen daran, und manche nur mit einigen Fächern.
Hört sich alles erst einmal kompliziert an, ist es aber nicht, beruhigt Ursel Sickendiek, die Leiterin der Zentralen Studienberatung der Universität Bielefeld.
"Wichtig ist es, dass alle Hochschulen darüber auf ihren Webseiten sehr gut informieren. Ich mache es mal am Beispiel der Uni Bielefeld: Auch eine Person, die nicht weiß, dass Psychologie über das Dialogorientierte Serviceverfahren läuft, kann erst mal auf die Webseite der Uni Bielefeld gehen, und wird dann weitergeleitet an das Dialogorientierte Serviceverfahren und kann sich da auch gar nicht vertun."
Auch die Praxis zeige, dass viele mit dem Verfahren zurechtkommen, so Sickendiek. Diese Studierenden hier hatten jedenfalls keine Probleme mit ihrer Online-Bewerbung.
"Hatte ich mir schwieriger vorgestellt als es dann letztendlich war. Es gibt genug Seiten, wo man sich die Grenzen angucken kann oder auch Studiengänge, die zulassungsfrei sind. Ich fand, es war kein Aufwand."
"Ich hab mich beworben und hab direkt einen Platz bekommen, obwohl ich jetzt auch nicht das beste Abi habe."
Zulassungsbeschränkte Studienplätze
Sich dadurch nicht entmutigen zu lassen sei richtig, meint Studienberaterin Ursel Sickendiek. Denn ob ein Abiturnotendurchschnitt bei einem NC-Fach reicht oder nicht, hänge auch von der Nachfrage ab und stehe immer erst hinterher fest. Notengrenzen der vergangenen Semester geben nur eine Orientierung.
"Wichtig ist sich trotzdem zu bewerben, selbst wenn vielleicht die Abi-Note vielleicht nicht so toll ist. Trotzdem das Glück versuchen. Gut ist aber natürlich, sich parallel zu informieren, gibt es vielleicht eine andere Uni, die von der Stadt nicht so beliebt ist, und wo ich genauso gut studieren kann. Habe ich da vielleicht mit meiner Note eher Chancen."
Neben der Abiturnote können Hochschulen auch noch weitere Kriterien hinzunehmen. Einzelnoten in bestimmten Schulfächern oder eine vorherige Berufsausbildung können bei der Bewerbung zum Beispiel Pluspunkte bringen. Und auch in zulassungsfreien Fächern kann es Eignungstests geben, ergänzt Cort-Denis Hachmeister. Auch er rät, sich nicht auf eine Hochschule zu versteifen und weitere Möglichkeiten im Blick zu behalten.
"Entweder beim zulassungsfreien Studiengang des gleichen Faches sich einzuschreiben. Vielleicht ein verwandtes Fach wählen, vielleicht einen anderen Hochschultyp, bei Psychologie da gibt es Wirtschaftspsychologie an der Fachhochschule, es gibt die Möglichkeit, ins Ausland zu gucken, oder private Hochschulen sind auch noch einmal eine Alternative, die möglich wäre."