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Studienplatzbörse
Suchmaschine für freie Studiengänge

Der Beginn des Wintersemesters rückt näher - aber viele Studienplatzbewerber wissen noch nicht, welche Hochschule sie besuchen können. Einen Überblick vermittelt die bundesweite Studienplatzbörse der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Sie weist Studiengänge mit freien Kapazitäten aus und wird laufend aktualisiert.

Von Armin Himmelrath |
    Studenten sitzen während einer Volkswirtschafts-Vorlesung im großen Hörsaal der Universität Augsburg.
    Die Zahl der Angebote an der Studienplatzbörse ist Mitte September am größten, wenn die meisten regulären Zulassungsverfahren beendet sind. (picture alliance / dpa / Karl-Josef Hildenbrand)
    Norman Kahn aus Düsseldorf sitzt an seinem Laptop und klickt sich durch die Studienplatzbörse auf der Seite hochschulkompass.de. Seit Mitternacht bieten hier Unis und Fachhochschulen aus ganz Deutschland Studienplätze an, die sie bisher für das Wintersemester noch nicht besetzen konnten. 376 verschiedene Fächer sind heute, am ersten Tag der Börse, aktuell aufgelistet, aber Norman Kahn sucht ein ganz bestimmtes.
    "Ja, ich hab mich im vergangenen Jahr schon auf Psychologie beworben, aber da hat’s leider nicht gereicht mit meinem Abi-Schnitt. Deswegen versuch ich’s jetzt dieses Jahr noch mal. Und such noch ein bisschen, ob da noch was Passendes für mich dabei ist."
    Nur Medizin und Pharmazie-Plätze gibt es nicht
    Gedacht ist die Studienplatzbörse für alle, die bisher noch nicht fündig geworden sind bei der Suche nach ihrem Traumfach. Roger Wurm, der die Börse bei der Hochschulrektorenkonferenz betreut, ermuntert alle Studieninteressierten, die Suchmaschine zu nutzen. Denn jeden Tag gebe es neue Meldungen der Hochschulen über freie Studienplätze.
    "Es werden sämtliche Studiengänge angeboten. Man muss mit 'ner Einschränkung sagen: Konzipiert ist es hauptsächlich für die örtlich zulassungsbeschränkten, also die mit NC, weil es da sehr viele gab, die nach den Zulassungsverfahren noch unbesetzt sind, viele Plätze.
    Und dafür war die Börse konzipiert ursprünglich, dass man sagt: Hier findet man noch mal 'ne Plattform auf bundesweiter Ebene, wo man hier Plätze finden kann. Das Einzige, was man theoretisch finden kann, aber praktisch noch nie in der Börse war, sind die bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengänge, in der Humanmedizin, Zahnmedizin, Tiermedizin oder auch Pharmazie. Da gibt's eigentlich keine freien Studienplätze am Ende."
    Jedes Jahr bleiben Tausende Studienplätze frei
    Bei allen anderen Fächern aber könnte man Glück haben – selbst, wenn sie an den Unis mit einem Numerus Clausus belegt sind. Der NC ist zwar eigentlich dazu gedacht, große Bewerberzahlen zu handhaben – aber trotzdem bleiben auch in den NC-Fächern jedes Jahr Tausende Studienplätze frei. Ein Widerspruch? Nein, sagt Roger Wurm.
    "Da bewerben sich natürlich viel, viel mehr, als tatsächlich Studienplatzkapazitäten da sind. Und dann bewerben sich natürlich einzelne Studieninteressierte bei mehreren Hochschulen. Und dann kann es sein, dass ein Bewerber von zehn Hochschulen, wo er sich beworben hat, zehn Zusagen bekommt."
    Da er aber nur einen Platz annehmen kann, bleiben neun frei – die werden von den Hochschulen dann nach einer Wartefrist dem nächsten Bewerber angeboten. Und auch in der nächsten Runde, sagt Roger Wurm, werden erfahrungsgemäß ein paar Plätze nicht besetzt.
    "Und dadurch bleiben am Schluss noch Studiengänge übrig mit freien Kapazitäten, die dann bundesweit einfach bei uns platziert werden können, um darauf aufmerksam zu machen, dass da noch Plätze frei wären."
    Die Studienplatzbörse ist damit gewissermaßen die letzte Chance für beide Seiten – für Hochschulen und Interessenten gleichermaßen. Wie oft die Vermittlung klappt, ist allerdings unklar.
    Bundesweit freie Studienplätze noch bis zum 31. Oktober
    "Dazu kann ich leider gar nichts sagen, weil – wir erheben es nicht, die Studienplätze. Wir sind auch kein Vermittler, sondern tatsächlich nur eine Plattform, wo wir den Kontakt des interessierten Studienplatzsuchenden mit der Hochschule darstellen und das auf direktem Wege. Und von den Hochschulen kriegen wir in dem Sinne auch keine Rückmeldung, ob jetzt der Platz mit jemandem besetzt wurde, der über die Börse kam oder jemand, der anderweitig davon erfahren hat."
    Insgesamt aber scheint die Vermittlung häufig zu klappen – sonst gäbe es die Börse nicht schon seit 2009. Und auch Norman Kahn ist mittlerweile fündig geworden: Sieben Studiengänge zum Stichwort Psychologie zeigt die Datenbank an – die meisten an privaten Hochschulen. Das aber kommt für den jungen Düsseldorfer nicht in Frage.
    "Schade. Da war jetzt heute für mich nichts dabei, aber ich werde jetzt in den nächsten Tagen noch mal gucken oder vielleicht auch in den nächsten Wochen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Und vielleicht hab ich dieses Jahr noch mal ein bisschen mehr Glück.
    "Seit heute läuft die Studienplatzbörse, und bis zum 31. Oktober werden hier bundesweit noch freie Studienplätze angeboten. Mehr Infos auf unserer Webseite."