Guckeisen: Bei den Physikstudenten der TU Darmstadt war gestern Abend Semesterabschlussfete. Und einer hatte ganz besonders Grund zum Feiern: Er heißt Andreas Buhr, ist 22 Jahre alt und er ist der erste Bachelor-Absolvent im Fach Physik. Für seinen Abschluss hat er die Überholspur gewählt. Bereits nach fünf Semestern ist er jetzt fertig. Ein Semester früher, als üblich. Herr Buhr, erstmal herzlichen Glückwunsch!
Buhr:/ Ja, herzlichen Dank.
Guckeisen: Wie war denn die Fete gestern Abend?
Buhr: Ja lang, lang. Bis nachts um drei waren die Leute da. Ich bin dann etwas früher schon gegangen, aber es hat sehr viel Freude gemacht. Inzwischen, nach fünf Semestern, kennt man ja auch eine Menge Leute, und da ist das sehr schön unter den ganzen bekannten Leuten zu sein.
Guckeisen: Fünf Semester, das ist ja sehr schnell. Wie haben Sie das denn geschafft?
Buhr: Ich habe im Sommer angefangen. Also ich habe das erste Semester übersprungen und die Vorlesungen des ersten Semesters dann während der Semesterferien, in der vorlesungsfreien Zeit, im Selbststudium nachgeholt.
Guckeisen: Das heißt also, Sie waren aber auch von der Schule schon so gut vorbereitet, dass das geklappt hat?
Buhr: Ja, das stimmt, ich hatte einen exzellenten Leistungskurs, damals.
Guckeisen: Der Bachelor-Abschluss, der ist ja nicht ganz unumstritten. Kritiker sprechen da von einem "Schmalspurstudium". Wie ist denn Ihre Erfahrung damit? Stimmt das?
Buhr: Überhaupt nicht, also das ist der gleiche Inhalt, wie im Diplomstudiengang. Also der Diplomstudiengang, der wurde ja jetzt umgesetzt in Bachelor und Master. Und ich denke, der Master, der ist völlig gleichwertig, oder sogar vielleicht ein bisschen besser organisiert, dadurch dass er jetzt neu ist. Und ich denke nicht, dass das ein "Schmalspurstudium" ist.
Guckeisen: Der Master, der kommt ja jetzt erst noch dann hinten drauf. Je nachdem, wie man sich entscheidet. Bleiben wir noch ein bisschen bei Ihrem jetzigen Abschluss, dem Bachelor. Der soll ja eigentlich auf den Beruf vorbereiten. In welcher Weise hat das denn bei Ihnen stattgefunden?
Buhr: Nun, die Grundlagen werden alle gelegt im Bachelor. Es ist halt noch keine Vertiefung auf ein Fachgebiet jetzt, wie Optik oder Quantenkryptografie oder so etwas. Das heißt, man lernt die Quantenmechanik und Elektrotechnik - was man braucht.
Guckeisen: Das heißt also auch, theoretisch könnten Sie jetzt, mit dem, was Sie jetzt gelernt haben, bereits in den Beruf einsteigen?
Buhr: Ich denke, das wäre möglich, ja.
Guckeisen: Fühlen Sie sich denn genügend ausgebildet, wenn man jetzt sagen würde, Sie müssten sich jetzt bewerben - also auf dem Arbeitsmarkt? Hätten Sie den Eindruck: Jawoll, da hätte ich gute Karten?
Buhr: Also ich denke, ich würde auf dem Arbeitsmarkt eine Stelle finden. Aber ich würde ja gerne in die Forschung und ich denke, dafür bin ich noch nicht genug ausgebildet.
Guckeisen: Wie geht es weiter? Genau, Sie sagen, in die Forschung - was heißt das konkret? Sie werden jetzt den Master noch draufsatteln?
Buhr: Ich mache jetzt den Master, da habe ich mich schon angemeldet, ich bin eingeschrieben. Und danach muss ich einmal schauen. Also das ist ja dann jetzt auch noch für mich anderthalb bis zwei Jahre hin. Das weiß ich noch nicht genau, wo ich dann promovieren werde, oder ob ich dann irgendwo in ein großes Unternehmen einsteige, oder auch in ein Kleines.
Guckeisen: Wann wollen Sie denn mit dem Master fertig werden?
Buhr: Anfang 2008.
Guckeisen: Das heißt also, auch ein bisschen schneller, als vorgesehen?
Buhr: Ein bisschen schneller als vorgesehen, ein Semester weniger, richtig.
Guckeisen: Das heißt aber auch, ein bisschen weniger Feten, oder?
Buhr: Das ist immer, ja, das ist immer weniger. Das ist eigentlich - seit dem Abitur ist das Leben ein anderes. Aber ich denke, das geht allen Studenten so.
Guckeisen: Ja. Haben Sie sich denn schon Gedanken gemacht? Sie sagen, Sie wollen dann noch ein bisschen früher fertig werden mit dem Master. Also kann man jetzt vielleicht schon einmal überlegen, wenn Sie sagen, ich will in die Forschung, was könnte das für Sie sein? Hier in Deutschland, oder möglicherweise auch im Ausland?
Buhr: Möglicherweise auch im Ausland. Also ich werde in den nächsten Monaten auch mal nach Schweden und mal in die Schweiz fahren, und mir die Universitäten dort anschauen. Aber etwas Konkretes habe ich da auch noch nicht im Auge.
Guckeisen: Was ist denn das Schöne an Physik?
Buhr: Das Schöne an der Physik? Dass, vor allem, dass die Menschen in der Physik das wirklich gerne machen. Und sie machen die Physik, die meisten, nicht um Geld zu verdienen, sondern, weil sie wirklich die Physik machen wollen. Es gibt da ein Zitat von Vince Ebert, der sagt: "Physik ist wie Sex: Es hat einen Sinn, aber eigentlich macht man es aus einem anderen Grund."
Guckeisen: Ich kann jetzt leider darauf nicht eingehen, auf diesen Vergleich, weil, ich habe leider nicht Physik studiert. Aber ich glaube Ihnen das einfach mal. In Campus & Karriere, Andreas Buhr, der erste Bachelor-Absolvent im Fach Physik von der TU-Darmstadt. Danke sehr.
Buhr: Ja, herzlichen Dank.
Buhr:/ Ja, herzlichen Dank.
Guckeisen: Wie war denn die Fete gestern Abend?
Buhr: Ja lang, lang. Bis nachts um drei waren die Leute da. Ich bin dann etwas früher schon gegangen, aber es hat sehr viel Freude gemacht. Inzwischen, nach fünf Semestern, kennt man ja auch eine Menge Leute, und da ist das sehr schön unter den ganzen bekannten Leuten zu sein.
Guckeisen: Fünf Semester, das ist ja sehr schnell. Wie haben Sie das denn geschafft?
Buhr: Ich habe im Sommer angefangen. Also ich habe das erste Semester übersprungen und die Vorlesungen des ersten Semesters dann während der Semesterferien, in der vorlesungsfreien Zeit, im Selbststudium nachgeholt.
Guckeisen: Das heißt also, Sie waren aber auch von der Schule schon so gut vorbereitet, dass das geklappt hat?
Buhr: Ja, das stimmt, ich hatte einen exzellenten Leistungskurs, damals.
Guckeisen: Der Bachelor-Abschluss, der ist ja nicht ganz unumstritten. Kritiker sprechen da von einem "Schmalspurstudium". Wie ist denn Ihre Erfahrung damit? Stimmt das?
Buhr: Überhaupt nicht, also das ist der gleiche Inhalt, wie im Diplomstudiengang. Also der Diplomstudiengang, der wurde ja jetzt umgesetzt in Bachelor und Master. Und ich denke, der Master, der ist völlig gleichwertig, oder sogar vielleicht ein bisschen besser organisiert, dadurch dass er jetzt neu ist. Und ich denke nicht, dass das ein "Schmalspurstudium" ist.
Guckeisen: Der Master, der kommt ja jetzt erst noch dann hinten drauf. Je nachdem, wie man sich entscheidet. Bleiben wir noch ein bisschen bei Ihrem jetzigen Abschluss, dem Bachelor. Der soll ja eigentlich auf den Beruf vorbereiten. In welcher Weise hat das denn bei Ihnen stattgefunden?
Buhr: Nun, die Grundlagen werden alle gelegt im Bachelor. Es ist halt noch keine Vertiefung auf ein Fachgebiet jetzt, wie Optik oder Quantenkryptografie oder so etwas. Das heißt, man lernt die Quantenmechanik und Elektrotechnik - was man braucht.
Guckeisen: Das heißt also auch, theoretisch könnten Sie jetzt, mit dem, was Sie jetzt gelernt haben, bereits in den Beruf einsteigen?
Buhr: Ich denke, das wäre möglich, ja.
Guckeisen: Fühlen Sie sich denn genügend ausgebildet, wenn man jetzt sagen würde, Sie müssten sich jetzt bewerben - also auf dem Arbeitsmarkt? Hätten Sie den Eindruck: Jawoll, da hätte ich gute Karten?
Buhr: Also ich denke, ich würde auf dem Arbeitsmarkt eine Stelle finden. Aber ich würde ja gerne in die Forschung und ich denke, dafür bin ich noch nicht genug ausgebildet.
Guckeisen: Wie geht es weiter? Genau, Sie sagen, in die Forschung - was heißt das konkret? Sie werden jetzt den Master noch draufsatteln?
Buhr: Ich mache jetzt den Master, da habe ich mich schon angemeldet, ich bin eingeschrieben. Und danach muss ich einmal schauen. Also das ist ja dann jetzt auch noch für mich anderthalb bis zwei Jahre hin. Das weiß ich noch nicht genau, wo ich dann promovieren werde, oder ob ich dann irgendwo in ein großes Unternehmen einsteige, oder auch in ein Kleines.
Guckeisen: Wann wollen Sie denn mit dem Master fertig werden?
Buhr: Anfang 2008.
Guckeisen: Das heißt also, auch ein bisschen schneller, als vorgesehen?
Buhr: Ein bisschen schneller als vorgesehen, ein Semester weniger, richtig.
Guckeisen: Das heißt aber auch, ein bisschen weniger Feten, oder?
Buhr: Das ist immer, ja, das ist immer weniger. Das ist eigentlich - seit dem Abitur ist das Leben ein anderes. Aber ich denke, das geht allen Studenten so.
Guckeisen: Ja. Haben Sie sich denn schon Gedanken gemacht? Sie sagen, Sie wollen dann noch ein bisschen früher fertig werden mit dem Master. Also kann man jetzt vielleicht schon einmal überlegen, wenn Sie sagen, ich will in die Forschung, was könnte das für Sie sein? Hier in Deutschland, oder möglicherweise auch im Ausland?
Buhr: Möglicherweise auch im Ausland. Also ich werde in den nächsten Monaten auch mal nach Schweden und mal in die Schweiz fahren, und mir die Universitäten dort anschauen. Aber etwas Konkretes habe ich da auch noch nicht im Auge.
Guckeisen: Was ist denn das Schöne an Physik?
Buhr: Das Schöne an der Physik? Dass, vor allem, dass die Menschen in der Physik das wirklich gerne machen. Und sie machen die Physik, die meisten, nicht um Geld zu verdienen, sondern, weil sie wirklich die Physik machen wollen. Es gibt da ein Zitat von Vince Ebert, der sagt: "Physik ist wie Sex: Es hat einen Sinn, aber eigentlich macht man es aus einem anderen Grund."
Guckeisen: Ich kann jetzt leider darauf nicht eingehen, auf diesen Vergleich, weil, ich habe leider nicht Physik studiert. Aber ich glaube Ihnen das einfach mal. In Campus & Karriere, Andreas Buhr, der erste Bachelor-Absolvent im Fach Physik von der TU-Darmstadt. Danke sehr.
Buhr: Ja, herzlichen Dank.