GesprächStudio LCB
20.02.2025 19:30 Uhr, Berlin
Literarisches Colloquium, Am Sandwerder 5
Lesung: Franzobel
Weitere Gäste: Adam Soboczynski und Michaela Schäuble
Moderation: Katharina Teutsch
Im Herbst 1897 bringt der US-amerikanische Entdecker und Abenteurer Robert Peary sechs in Grönland lebende Einheimische auf einem Dampfschiff nach New York. Die Pseudowissenschaft von der Menschenvermessung befand sich Ende des neunzehnten Jahrhunderts gerade auf einem Höhepunkt, Völkerschauen zogen nicht nur die neugierigen Massen an, sondern inspirierten auch die noch junge Kulturanthropologie. In der sogenannten zivilisierten Welt wollte man das angeblich primitive Volk der Inughuit untersuchen und ausstellen. Vier der nach New York Verschleppten sterben an Tuberkulose, einer wird nach Grönland zurückgebracht – nur der neunjährige Minik bleibt.
Mit seinem neuen historischen Roman schreitet Franzobel erneut die Zonen zwischen Wissenschaft und Entdeckertum ab und zeigt die Übergänge zwischen Kolonial- und Wissenschaftsgeschichte. Aber er würdigt auch die Kultur eines Volkes, das gelernt hat in einer der unwirtlichsten Gegenden der Welt zu überleben. Wie auch in anderen Romanen von Franzobel spielt das Parodistische als Stilelement eine herausragende Rolle. Über die Funktion des Komischen im historischen Roman, über Völkerschauen und über die absurde Tragik der Geschichte sprechen mit dem Autor der Literaturchef der Zeit, Adam Soboczynski, sowie die Ethnologin Michaela Schäuble von der Universität Bern.
Sendung:
22.2.2025, 20.05 Uhr, Deutschlandfunk,
23.2.2025, 0.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur
22.2.2025, 20.05 Uhr, Deutschlandfunk,
23.2.2025, 0.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur
Änderungen vorbehalten