Der Lärmpegel ist enorm an diesem Samstagnachmittag in dem Frankfurter Luxushotel mitten im Bankenviertel. Mehrere hundert Menschen im Alter zwischen 20 und 30 reihen sich schon auf einer Treppe in der riesigen Hotelhalle geduldig in eine lange Schlange ein, um Einlass in einen Raum im ersten Stock zu bekommen.
Die Männer tragen meist dunkle Anzüge, die Frauen graue oder blaue Röcke unter perfekt sitzenden Jacketts - man könnte meinen, in eine Versammlung von Jungbankern geraten zu sein. Doch an den Messeständen in dem großen Hotelsaal, in den man schließlich eingelassen wird, präsentieren sich keine Banken, sondern etwa 70 Wirtschaftsfachhochschulen aus dem In- und Ausland. Sie bieten Managementstudiengänge an, die mit dem sogenannten MBA, dem Master of Business Administration abgeschlossen werden:
"All this space is dedicated for Executive MBA programs..."
Isabelle Pasmantier von der französischen Firma QS, die diese Messe organisiert hat, erklärt, an welchen Ständen berufsbegleitende Managementstudiengänge angeboten werden - und wo ein Vollzeitstudium, mit dem man auch schon nach zwei Semestern zum Abschluss kommen kann. Thomas Schumacher, der in Paderborn ein Betriebswirtschaftsstudium abgeschlossen hat, interessiert sich besonders für ein solches schnelles Vollzeitstudium mit MBA-Abschluss:
"Ich habe halt noch ein Diplom gemacht und ein MBA wird heute bei den Top-Unternehmen schon erwartet oder vorausgesetzt."
Ab etwa 10.000 Euro wird an diesem Nachmittag ein MBA-Studium angeboten. Für berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge an der LIMAK Business School im österreichischen Linz muss man schon ein paar Euro mehr auf den Tisch legen, ist am Stand zu erfahren:
"Das eine Programm 33.800, das andere Programm 35.800. Damit liegen wir noch in einem relativ günstigen Bereich. Wenn sie sich englische Schulen anschauen, unter 50.000 - gar nicht. In Frankreich dito. Und wenn sie sich Amerika anschauen: Unsere Partnerorganisationen verlangen 80.000 oder 90.000 Dollar."
500.000 Euro kostet gar ein Studium an einer Mailänder Hochschule, informiert der Veranstalter der Frankfurter Hochschulpräsentation auf einem Faltblatt. Da werden ausufernde Managergehälter ja schon fast wieder verständlich.
Trotz solch horrender Summen ist der MBA-Abschluss für viele Studierende attraktiv. Das zeigt sich bei der Präsentationsveranstaltung in Frankfurt am Main. Manchen Besucher reizt dabei nicht so sehr das betont elitäre Ambiente, das hier zum Teil der Inszenierung gehört und sicherlich auch dazu dient, die saftigen Preise für die Studiengänge zu rechtfertigen. Für Thomas Schumacher ist der MBA-Abschluss der Türöffner zur Welt - aus Managerperspektive:
"Für mich ist es die Internationalität. Wenn dann würde ich im Ausland den MBA absolvieren wollen. Und dieses ständige Fortbilden und Weiterlernen schafft mir die Möglichkeit, später irgendwann einmal im Ausland arbeiten zu können."
Bei der aus Italien stammenden Lodedana Garofalo, die gerade an der FH Darmstadt ihren Bachelor in Informationswissenschaften gemacht hat, ist der gewünschte Studienort keine Überraschung:
"Nach Rom oder Florenz."
Ansonsten sind die USA und Ost-Asien die am meisten genannten Wunsch-Destinationen für die künftigen Managementstudierenden. Die deutschen Fachhochschulen versuchten in Frankfurt tapfer, diesem Trend ins Ausland etwas entgegen zu setzen. Claudia Ludwig von der privaten Essener Fachhochschule für Ökonomie und Management wirbt mit den guten Kontakten zur Ruhrindustrie:
"Wir haben dort sehr viele Kooperationspartner. Kooperationsunternehmen, da wir ja selbst ausschließlich berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge anbieten."
Auch die Kosten des Studiums in Essen, etwas mehr als 10.000 Euro, werden als Argument in die Waagschale geworfen. Mit 12.500 Euro liegt auch der MBA-Abschluss an der staatlichen Fachhochschule Berlin im internationalen Vergleich an der unteren Grenze. Am Frankfurter Messestand bietet die Hauptstadt-Fachhochschule überdies fünf Frauenstipendien je 5000 Euro an.
Die Politologin Petra Wiczorek, die die Fachhochschule Berlin in Frankfurt vertritt, sieht gerade bei der Weiterbildung von Frauen in gehobenen Positionen in Deutschland ein Defizit:
"Es ist so, dass gerade international Frauen viel bereiter sind, in ihre Weiterbildung Zeit und Geld zu investieren - und in Deutschland ist das weniger ausgeprägt. Es ist auch so, dass deutsche Arbeitgeber wesentlich weniger investieren in die Weiterbildung von Frauen als von Männern. Dazu haben wir die Statistik."
In Frankfurt informierten sich jedoch etwa ebenso viele Frauen wie Männer über die vielfältigen Möglichkeiten, zum Managementabschluss zu kommen. Langfristig könnten also auch die Führungen der internationalen Unternehmen deutlich weiblicher werden als bisher. Der Weg dahin, das zeigte die Frankfurter Veranstaltung, ist jedoch nicht ganz billig.
Die Männer tragen meist dunkle Anzüge, die Frauen graue oder blaue Röcke unter perfekt sitzenden Jacketts - man könnte meinen, in eine Versammlung von Jungbankern geraten zu sein. Doch an den Messeständen in dem großen Hotelsaal, in den man schließlich eingelassen wird, präsentieren sich keine Banken, sondern etwa 70 Wirtschaftsfachhochschulen aus dem In- und Ausland. Sie bieten Managementstudiengänge an, die mit dem sogenannten MBA, dem Master of Business Administration abgeschlossen werden:
"All this space is dedicated for Executive MBA programs..."
Isabelle Pasmantier von der französischen Firma QS, die diese Messe organisiert hat, erklärt, an welchen Ständen berufsbegleitende Managementstudiengänge angeboten werden - und wo ein Vollzeitstudium, mit dem man auch schon nach zwei Semestern zum Abschluss kommen kann. Thomas Schumacher, der in Paderborn ein Betriebswirtschaftsstudium abgeschlossen hat, interessiert sich besonders für ein solches schnelles Vollzeitstudium mit MBA-Abschluss:
"Ich habe halt noch ein Diplom gemacht und ein MBA wird heute bei den Top-Unternehmen schon erwartet oder vorausgesetzt."
Ab etwa 10.000 Euro wird an diesem Nachmittag ein MBA-Studium angeboten. Für berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge an der LIMAK Business School im österreichischen Linz muss man schon ein paar Euro mehr auf den Tisch legen, ist am Stand zu erfahren:
"Das eine Programm 33.800, das andere Programm 35.800. Damit liegen wir noch in einem relativ günstigen Bereich. Wenn sie sich englische Schulen anschauen, unter 50.000 - gar nicht. In Frankreich dito. Und wenn sie sich Amerika anschauen: Unsere Partnerorganisationen verlangen 80.000 oder 90.000 Dollar."
500.000 Euro kostet gar ein Studium an einer Mailänder Hochschule, informiert der Veranstalter der Frankfurter Hochschulpräsentation auf einem Faltblatt. Da werden ausufernde Managergehälter ja schon fast wieder verständlich.
Trotz solch horrender Summen ist der MBA-Abschluss für viele Studierende attraktiv. Das zeigt sich bei der Präsentationsveranstaltung in Frankfurt am Main. Manchen Besucher reizt dabei nicht so sehr das betont elitäre Ambiente, das hier zum Teil der Inszenierung gehört und sicherlich auch dazu dient, die saftigen Preise für die Studiengänge zu rechtfertigen. Für Thomas Schumacher ist der MBA-Abschluss der Türöffner zur Welt - aus Managerperspektive:
"Für mich ist es die Internationalität. Wenn dann würde ich im Ausland den MBA absolvieren wollen. Und dieses ständige Fortbilden und Weiterlernen schafft mir die Möglichkeit, später irgendwann einmal im Ausland arbeiten zu können."
Bei der aus Italien stammenden Lodedana Garofalo, die gerade an der FH Darmstadt ihren Bachelor in Informationswissenschaften gemacht hat, ist der gewünschte Studienort keine Überraschung:
"Nach Rom oder Florenz."
Ansonsten sind die USA und Ost-Asien die am meisten genannten Wunsch-Destinationen für die künftigen Managementstudierenden. Die deutschen Fachhochschulen versuchten in Frankfurt tapfer, diesem Trend ins Ausland etwas entgegen zu setzen. Claudia Ludwig von der privaten Essener Fachhochschule für Ökonomie und Management wirbt mit den guten Kontakten zur Ruhrindustrie:
"Wir haben dort sehr viele Kooperationspartner. Kooperationsunternehmen, da wir ja selbst ausschließlich berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge anbieten."
Auch die Kosten des Studiums in Essen, etwas mehr als 10.000 Euro, werden als Argument in die Waagschale geworfen. Mit 12.500 Euro liegt auch der MBA-Abschluss an der staatlichen Fachhochschule Berlin im internationalen Vergleich an der unteren Grenze. Am Frankfurter Messestand bietet die Hauptstadt-Fachhochschule überdies fünf Frauenstipendien je 5000 Euro an.
Die Politologin Petra Wiczorek, die die Fachhochschule Berlin in Frankfurt vertritt, sieht gerade bei der Weiterbildung von Frauen in gehobenen Positionen in Deutschland ein Defizit:
"Es ist so, dass gerade international Frauen viel bereiter sind, in ihre Weiterbildung Zeit und Geld zu investieren - und in Deutschland ist das weniger ausgeprägt. Es ist auch so, dass deutsche Arbeitgeber wesentlich weniger investieren in die Weiterbildung von Frauen als von Männern. Dazu haben wir die Statistik."
In Frankfurt informierten sich jedoch etwa ebenso viele Frauen wie Männer über die vielfältigen Möglichkeiten, zum Managementabschluss zu kommen. Langfristig könnten also auch die Führungen der internationalen Unternehmen deutlich weiblicher werden als bisher. Der Weg dahin, das zeigte die Frankfurter Veranstaltung, ist jedoch nicht ganz billig.