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Sturm an US-Ostküste
Weniger Schnee als erwartet

Der Schneesturm im Nordosten der USA ist bisher weniger stark ausgefallen als befürchtet - vor allem in New York City. Dort fiel teilweise nur ein Bruchteil der ursprünglich vorausgesagten Schneemenge. In anderen Regionen bleibt die Lage noch angespannt.

    Fußgänger in den verschneiten Straßen von New York.
    In New York ist deutlich weniger Neuschnee gefallen als befürchtet. (imago/Xinhua)
    Der Nationale Wetterdienst stufte den Sturm "Juno" bereits großflächig herab, warnt aber weiter vor Schneefällen, die bis zum Ende des Tages anhalten könnten. "Wir dachten, auf uns käme etwas deutlich Größeres zu", sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio dem US-Sender CNN. So werde man aber schnell zum Normalzustand in der Millionenmetropole zurückkehren können. Im Central Park waren lediglich 15 cm Neuschnee zu messen. Meteorologen hatten teilweise mit bis zu 90 cm gerechnet.
    Das in der Stadt verhängte Fahrverbot wurde mittlerweile aufgehoben. Auch der öffentliche Nahverkehr soll nach und nach wieder anrollen - zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt war die U-Bahn stillgelegt worden. Auch an der New Yorker Börse konnte wie gewohnt gehandelt werden. Gouverneur Andrew Cuomo verteidigte die außergewöhnlichen Maßnahmen: "Mir ist es lieber zu sagen, wir haben Glück gehabt, als zu sagen, wir hatten Pech und jemand ist ums Leben gekommen."
    Auf der Insel "Long Island", die zum Bundestaat New York gehört, fielen teilweise mehr als 50 cm Schnee, wie der Wetterdienst berichtet. Außerdem sind Teile der Bundesstaaten Massachusetts und Connecticut von dem Sturm besonders betroffen. Zwar fiel bisher in weniger Haushalte als befürchtet der Strom aus, aber es schneit noch weiter. In den beiden Staaten ist vorerst auch nur lokaler Verkehr gestattet - die Autobahnen bleiben gesperrt, berichtet unser Korrespondent Marcus Pindur. Der Gouverneur Connecticuts, Dan Malloy, erklärte, es habe zwischen 21 Uhr abends und 7.30 Uhr am Dienstagmorgen nur insgesamt elf Verkehrsunfälle gegeben habe. Das Fahrverbot auszusprechen, sei also richtig gewesen. Im kleinsten US-Bundesstaat Rhode Island musste der Bürgermeister der Stadt Providence den Notstand ausrufen.
    Die Unwetterfront "Juno" hat außerdem erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr. Besonders betroffen sind die Flughäfen in Boston, New York und New Jersey, weswegen auch Flüge aus Deutschland dorthin gestrichen wurden. Wann sie wieder öffnen können, ist noch nicht klar.
    (pr/ach)