An sich hätte sich nach dem Urknall gleich viel Materie und Antimaterie bilden sollen. Materie und Antimaterie wären wieder zerstrahlt. Durch einen Prozess, bei dem das hypothetische Axion eine große Rolle spielt, könnte sich aber etwas mehr Materie als Antimaterie gebildet haben. Nur deswegen gibt es heute Galaxien, Sterne, Planeten – und Menschen.
Zudem ist das Axion ein Kandidat, um die Dunkle Materie zu erklären, die offenbar mit ihrer Anziehungskraft das Universum dominiert. Das Axion ließ sich bisher nicht nachweisen. Denn es leuchtet nicht und geht mühelos durch jedes Hindernis hindurch. Ein Beschleuniger wie der LHC in Genf hilft bei der Suche nicht.
Der Theorie nach aber sollte sich das Axion in einem starken Magnetfeld in ein Photon umwandeln – in Licht. Diesen Effekt soll IAXO nutzen, ein geplantes internationales Axion-Observatorium.
Ein zwanzig Meter langer supraleitender Magnet wird wie ein Teleskop immer auf die Sonne ausgerichtet. Wenn in der Sonne große Mengen an Axionen entstehen, dann könnten diese beim Flug durch den Magneten zu Licht werden.
Das Magnetteleskop würde die Sonne "sehen", obwohl es rundum geschlossen ist und kein direktes Licht hinein gelangt.
Wo IAXO gebaut werden soll, steht noch nicht fest – womöglich am DESY in Hamburg. Es wäre sensationell, wenn die Forscher bald die Sonne im "Axionen-Licht" sähen – aber vielleicht sehen sie auch gar nichts.