Alkohol- und Tabakabhängigkeit sind in Deutschland die schwerwiegendsten Suchterkrankungen. Etwa 110.000 Todesfälle sind auf das Rauchen zurückzuführen, rund 74.000 Menschen sterben an den Folgen von Alkoholmissbrauch.
Behandlungsangebote für Menschen mit Alkoholabhängigkeit gibt es eine ganze Reihe. Doch oft fehlt es an Information und Abstimmung oder die Suchterkrankung wird schlicht übersehen oder einfach nicht behandelt. Fazit: Nur circa 10 bis 15 Prozent der Betroffenen nehmen die angebotene Hilfe in Anspruch. Da tut sich eine große Behandlungslücke auf.
Hier setzen die in Berlin vorgestellten Leitlinien Alkohol und Tabak an, die von 50 Fachgesellschaften, Suchtexperten und Selbsthilfeverbänden entwickelt wurden. Professor Karl Mann, emeritierter Direktor der Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, ist einer der Verfasser der Leitlinien. Er berichtete in der "Sprechstunde" unter anderem, wo er noch Handlungsbedarf und größere Lücken sieht und was die Leitlinien bringen sollen.
Das Gespräch mit Karl Mann können Sie fünf Monate lang in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.