Snus, Pouches, Zyn & Co
Suchtexpertin Bötsch: Staatliche Regulierung von Nikotinbeuteln wäre besser als ein Verbot

Die Suchttherapeutin Stefanie Bötsch hat sich kritisch zum De-facto-Verbot von Nikotinbeuteln geäußert.

    Blick von oben auf die Hände einer Frau, die eine Dose mit weißen, kleinen Päckchen hält, die man Pouches, Nicopods, Zyn oder Snus nennt.
    Sie heißen etwa Pouches, Nicopods, Zyn oder Snus - Nikotinbeutel sind zwar in Deutschland weitgehend verboten, dennoch sind sie leicht erhältlich. (picture alliance / NTB / Annika Byrde)
    Regulierung sei immer sinnvoller, sagte sie im Deutschlandfunk Nova. Sobald eine Substanz illegal sei, werde sie nicht mehr vom Staat reguliert. Dann gebe es auch keinen Jugendschutz. Der Grünen-Politiker Dahmen hatte dem Deutschlandfunk gesagt, es wäre verantwortungslos, die Gefahren durch Legalisierung zu normalisieren. Gerade bei Jugendlichen wirkten Nikotin und Tabak wie stille Saboteure. Sie beeinträchtigten die Gehirnentwicklung und begünstigten langfristig Gesundheitsrisiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Insulinresistenz oder sogar Tumorwachstum. Nötig seien konsequente Kontrollen im Handel und mehr Aufklärung.
    Der Nikotinbeutel-Trend löst zunehmend Besorgnis aus. Die teebeutelähnlichen Päckchen werden hinter die Oberlippe gesteckt. Man nennt sie auch Pouches, Nicopods, Zyn oder Snus. Sie enthalten mitunter den Nikotingehalt von drei bis sechs Zigaretten. Von außen sind sie im Mund kaum wahrnehmbar. In Deutschland sind sie weitgehend verboten. Die Bundesregierung strebt nach eigenen Angaben Regelungen für Pouches auf EU-Ebene an.

    Weitere Informationen zum Thema Nikotinbeutel

    Gefährlicher Trend? - Snus, Pouches, Nicopods – Warum Gesundheitsexperten vor Nikotinbeuteln gerade bei Jugendlichen warnen
    Diese Nachricht wurde am 11.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.