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Südafrika
Regierung setzt Armee gegen ausländerfeindliche Unruhen ein

Seit drei Wochen wird Südafrika von ausländerfeindlicher Gewalt erschüttert. Seit Ostern wurden mindestens sieben Menschen getötet. Verteidigungsministerin Nosiviwe Mapisa-Nqakula hat jetzt angekündigt, dass die Armee an einigen Brennpunkten die Polizei unterstützen soll.

Jan-Philippe Schlüter im Gespräch mit Peter Kapern |
    Vier bewaffnete Soldaten stehen bei Nacht auf einer Straße, im Hintergrund mehrere Autos.
    Südafrika schickt Soldaten in die Teile von Johannesburg, in denen es ausländerfeindliche Ausschreitungen gegeben hatte. (picture alliance / dpa / Kevin Sutherland)
    Erster Einsatzort für die südafrikanischen Soldaten wird das Township Alexandra in Johannesburg sein. Bei einer Pressekonferenz vor dem örtlichen Polizeihauptquartier hat Verteidigungsministerin Mapisa-Nqakula gesagt, die Armee werde die Polizei bei ihrer Arbeit unterstützen. Es gehe darum, die Autorität des Staates wiederherzustellen.
    Alexandra gehört zu den ärmsten Gegenden Südafrikas und ist in den vergangenen Tagen das Zentrum ausländerfeindlicher Gewalt gewesen. Am Wochenende ist ein Mosambikaner auf offener Straße erstochen worden. Außerdem sind mehrere Geschäfte geplündert worden. Gestern sind in Alexandra bei einer Demonstration gegen Fremdenhass Schüsse gefallen. Ein Demonstrant wurde verletzt.
    Immerhin: Die schweren Ausschreitungen mit tausenden von gewaltbereiten Südafrikanern wie in der letzten Woche in Durban scheinen vorbei zu sein. Aber immer wieder kommt es vereinzelt zu Attacken. In den vergangenen drei Wochen sind mindestens sieben Menschen bei ausländerfeindlichen Ausschreitungen getötet worden.
    Das komplette Gespräch mit dem Korrespondenten können Sie mindestens sechs Monate nachhören.