Das sagte Präsident Macron nach einer Krisensitzung des Sicherheitskabinetts in Paris. Eine Untersuchung müsse nun klären, wann und wie der Angreifer sich radikalisiert und wo er sich seine Waffe beschafft habe. Das Bekenntnis der Terrormiliz IS zu den Taten werde geprüft, sagte Macron. Bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel in Brüssel hatte Macron den Opfern und ihren Angehörigen bereits sein Mitgefühl ausgesprochen.
Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich bestürzt über die Geiselnahme. Deutschland fühle mit den Betroffenen und ihren Angehörigen, sagte sie am Rande des EU-Gipfeltreffens in Brüssel. Man stehe an der Seite Frankreichs und werde helfen, wo immer das möglich sei.
Täter war der Polizei bekannt
Das Innenministerium bestätigte, dass insgesamt mindestens drei Menschen getötet und mehrere verletzt wurden. Nach Angaben von Innenminister Collomb war der Täter der Polizei bekannt. Gegen den 26-Jährigen sei wegen Drogendelikten und anderen kleineren Straftaten ermittelt worden. Der Mann habe als radikalisiert gegolten, sei aber nicht als islamistischer Gefährder eingestuft gewesen. Er habe vermutlich alleine gehandelt. Medienberichten zufolge war der Täter Marokkaner.
Nach neuen Angaben soll er am Vormittag in Carcassonne ein Auto gekapert und einen Insassen erschossen haben. Der Fahrer sei schwer verletzt worden. Außerdem soll der Täter einen Polizisten angeschossen haben. Anschließend nahm er gegen 11 Uhr in einem Supermarkt im benachbarten Ort Trèbes Geiseln und schoss um sich. Dabei wurden mindestens zwei Menschen getötet.
Etwa dreieinhalb Stunden nach Beginn der Geiselnahme entschloss sich die Polizei, den Supermarkt zu stürmen. Dabei wurden drei Polizisten verletzt. Einer von ihnen, ein 45-jähriger Beamter, hatte sich vorher dem Angreifer als Geisel zur Verfügung gestellt, im Austausch gegen eine Frau. Die Befreiungsaktion dauerte nur wenige Minuten.
(mw/wes)