Archiv

Südkorea vor den Winterspielen
"Es wird keine großen Protestwellen bei den Spielen geben"

In Südkorea gab es Proteste für und gegen Präsidentin Park Geun-hye. Auch eine Sportstiftung spielt bei den Korruptionsvorwürfen eine Rolle. Auf die Winterspiele 2018 in Pyeongchang wird das wenig Auswirkungen haben, sagt Sven Schwersensky von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Seoul.

Sven Schwersensky im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Proteste in Südkorea gegen Präsidentin Park
    Proteste in Südkorea gegen Präsidentin Park (MAXPPP / Kyodo)
    Die letzte Amtshandlung für Präsidentin Park wäre die Eröffnung der Winterspiele in Pyeongchang gewesen. Doch sie ist nicht mehr im Amt. "Sie soll als Präsiden ihre Befugnisse genutzt haben, um im Ministerium für Sport und Kultur auch eine Sportstiftung registrieren zu lassen - und dann die großen Unternehmen aufgefordert haben, diese finanziell zu unterstützen", sagt Sven Schwersensky von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Seoul. Dieser und andere Vorwürfe werden nun von einem Staatsanwalt geprüft.
    Die Sportstiftung war alleine für die Winterspiele gegründet worden. Dennoch spielte Olympia bei den Protesten keine Rolle, sagte Schwersensky. Überhaupt hätten die Proteste wenig Potenzial für einen olympischen Skandal. "Denn all das wird nicht den Ausrichtern der Spiele angelastet, sondern der Regierung."
    Mangelhafte Lohnzahlung auf Olympia-Baustellen
    Ein großes Thema rund um Olympia sei in den Kreisen der Gewerkschaften aber die mangelnde und verspätete Auszahlung der Löhne auf den Baustellen. "Südkorea hat ein sehr entwickeltes Arbeitsrecht - die Anwendung lässt zu wünschen übrig", sagt Schwersensky.
    Der Rückhalt in der Bevölkerung sei davon aber nicht betroffen. "Sport ist beliebt, die Bevölkerung hat Geltungsbewusstsein und hofft, dass das Image aufgewertet wird", sagt Schwesensky. "Die Spiele werden kein Gegenstand von großen Protestwellen sein."
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.