Im Flüchtlingsdrama um Tausende im Meer in Südostasien driftende Menschen aus Myanmar zeichnet sich Bewegung ab. Indonesien und Malaysia wollten rund 7.000 Menschen vorübergehend aufnehmen, erklärten die Außenminister Malaysias und Indonesiens, Anifah Aman und Retno Marsudi. Beide Länder hatten eine Aufnahme der Bootsflüchtlinge bislang abgelehnt.
Voraussetzung sei, dass die Menschen innerhalb eines Jahres anderswo angesiedelt werden. Die internationale Gemeinschaft müsse finanzielle Hilfe leisten, sagte Anifah.
Indonesien, Thailand und Malaysia haben heute über eine Lösung für die Flüchtlingskrise. Myanmar und Bangladesch nahmen nicht an den Gesprächen teil.
Auch Myanmar will helfen
Die meisten Flüchtlinge sind Angehörige der muslimischen Rohingya-Volksgruppe aus Myanmar. Die Rohingya werden nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen dort verfolgt.
Die Regierung des Landes erklärte mittlerweile, man wolle den Flüchtlingen humanitäre Hilfe zukommen lassen, wehrt sich aber weiterhin gegen Vorwürfe, für die Flüchtlingskrise verantwortlich zu sein. Zudem hat Myanmar damit gedroht, einen für Ende Mai geplanten Flüchtlingsgipfel in Thailand zu boykottieren.
Die Migranten aus Bangladesch versuchen vor allem, der Armut in ihrem übervölkerten Heimatland zu entkommen.
Mehr als 400 Flüchtlinge gerettet
Nach UNO-Angaben befinden sich noch mindestens 2.000 Bootsflüchtlinge auf See, viele davon seit Monaten. Menschenrechtlern zufolge sind allein in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres etwa 28.500 Menschen mit Booten aus Myanmar geflohen. Diese Schiffe seien völlig überfüllt, die hygienischen Bedingungen katastrophal und die Flüchtlinge hätten zu wenig Essen und Trinken.
Trotz der offiziellen Ablehnung Malaysias, Indonesiens und Thailands waren in den drei Ländern in den vergangenen Tagen bereits rund 3.000 Flüchtlinge eingetroffen
Vor der Küste der indonesischen Provinz Aceh wurden am Mittwochmorgen mehr als 400 Flüchtlinge von Fischern gerettet, wie örtliche Behördenvertreter mitteilten. Die Menschen sollen demnach aus Myanmar stammen, Frauen und Kinder seien darunter. Die Geretteten seien sehr geschwächt, viele seien krank, hieß es.
(bor/dk)