Angesichts der Eskalation der Gewalt im Südsudan fliegt die Bundeswehr etwa 100 Deutsche aus dem afrikanischen Krisenland aus. Dazu wurde eine Transall-Transportmaschine mit 93 Plätzen aus dem westafrikanischen Mali entsendet, wo die Bundeswehr an einem internationalen Einsatz beteiligt ist. Ein zweites, kleineres Passagierflugzeug des Typs Global 5000 mit 13 Plätzen startete aus Deutschland in die Krisenregion.
Bei den jüngsten Kämpfen im Südsudan sind einem Vertreter der Vereinten Nationen zufolge bis zu 500 Menschen getötet worden. Nach Angaben der UNO wurde auch ein Stützpunkt der UNO-Mission (UNMISS) in Akobo im Bundesstaat Jonglei angegriffen. Dabei habe es offenbar Tote gegeben.
Generalleutnant sitzt fest
Im Südsudan beteiligen sich 16 Bundeswehrsoldaten an einem UNO-Friedenseinsatz. Dort saß auch der Chef des Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, wegen der Unruhen vorübergehend fest. Inzwischen wurden er und seine zehnköpfige Delegation nach Entebbe in Uganda ausgeflogen.
Die genaue Zahl der betroffenen Deutschen ist nach Angaben des Sprechers unklar. Die Bundeswehr stellt der deutschen Botschaft in der Hauptstadt Juba auch ein vierköpfiges Krisenunterstützungsteam zur Seite.
USA richten Luftbrücke ein
Die Obleute des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags sollten telefonisch über den Einsatz informiert werden. Ob der Bundestag nachträglich zustimmen muss, war zunächst unklar. Auch Großbritannien und die USA richteten für ihre Bürger eine Luftbrücke ein. Am Mittwoch hatten sich die Unruhen in dem erst seit zwei Jahren existierenden Staat ausgeweitet. Nahe der Ortschaft Bor beschossen sich nach offiziellen Angaben in der Nacht Soldaten zweier Kasernen.