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Suizid-Prävention
Vertrauensvoller Umgang mit suizidgefährdeten Menschen zählt

Suizidgefahr offen und vertrauensvoll anzusprechen, gebe Betroffenen ein Gefühl der Erleichterung, sagte die Psychiaterin Barbara Schneider von der Deutschen Gesellschaft für Suizid-Prävention im Dlf. Bei der "Woche für das Leben" setzen sich die beiden großen Kirchen mit dem Tabu-Thema auseinander.

Barbara Schneider im Gespräch mit Peter Sawitzki |
Ein Mann schlägt seine Hände vor das Gesicht.
Die beiden großen Kirchen haben gemeinsam ihre bundesweite „Woche für das Leben“ eröffnet. Schwerpunktthema in diesem Jahr ist die Vermeidung von Suiziden. (imago / Igor Stevanovic / Science Photo Library)
10.000 Menschen nehmen sich jährlich in Deutschland das Leben. Suizid sei die tabuisierteste Todesursache, sagte die Psychiaterin Barbara Schneider von der Deutschen Gesellschaft für Suizid-Prävention im Dlf. Im Freundes- und Familienkreis werde oft eine andere Todesursache kommuniziert.
Wenn im eigenen Umfeld jemand völlig hoffnungslos erscheine, sei es wichtig, aktiv das Gespräch zu suchen. Suizidgefahr anzusprechen falle vielen schwer. Wenn dies vertrauensvoll geschehe, fühlten sich aber Betroffene erleichtert, dass sie endlich über das Thema Suizid sprechen könnten. Viele dächten fälschlicherweise: "Wenn ich jemanden auf Suizidalität anspreche, bringe ich ihn auf falsche Gedanken". Dem sei nicht so.
Offene Ansprache und professionelle Hilfe für Betroffene
Etwas anderes sei, wenn "stundenlang in den Medien über den Suizid einer Person berichtet wird". Dadurch könnten Suizid-Gedanken getriggert werden. Mit einer Person zu sprechen, die einen "auch aus der Sackgasse bringen könne", sei etwas völlig anderes, so Schneider.
Anzeichen für Suizidgefahr seien unter anderem völliger Rückzug, Verzweiflung, das Gefühl von Ausweglosigkeit oder direkte Hinweise wie das Verschenken von Besitztümern und das Beschaffen von Suizidmitteln.
Wichtig sei auch, Betroffene möglichst schnell in professionelle Hilfe bringen. Dort könne auch die Schwere der Suizidgefahr richtig eingeschätzt werden.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

Wenn Sie sich in einer schwierigen Situation befinden, dann sprechen Sie darüber. Zum Beispiel mit der Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111. Sie ist deutschlandweit kostenlos und täglich 24 Stunden erreichbar – auch anonym via Mail und Chat: telefonseelsorge.de.
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