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Super Bowl 2017
Wie politisch darf Sport sein?

Der Quarterback des Super-Bowl-Finalisten New England Patriots golft mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump, der Trainer ist mit ihm befreundet. Ist das Football-Event deshalb in diesem Jahr politischer? Und: Wie politisch darf oder sollte Sport sein?

Philipp May im Gespräch mit Jürgen Mittag, Hans Ulrich Gumbrecht und Martina Buttler |
    New England Patriots Quarterback Tom Brady hält nach dem Gewinn des Super Bowl die Trophäe in die Höhe.
    New England Patriots Quarterback Tom Brady musste sich vor dem Super Bowl 2017 häufiger zu Politik äußern als ihm lieb war. (picture alliance/dpa - Larry W. Smith)
    Spielt in diesem Jahr beim Super Bowl - dem Mega-Event der US-amerikanischen Sport- und Unterhaltungsindustrie - auch Politik eine Rolle?
    Im Sportgespräch berichtete Martina Buttler, USA-Korrespondentin der ARD, von Protesten in der Finalstadt Houston. "Es gab einen Demonstrationszug quer durch die Innenstadt, in der Nähe der Fanzone, und da sind Leute auf die Straße gegangen und haben ganz klar gegen Trump und seine Politik protestiert."
    Super-Bowl-Gewinner will nicht ins Weiße Haus
    Buttler berichtet auch, dass einige Spieler der New England Patriots sich vor dem Spiel mittlerweile genervt von den ganzen Nachfragen der Journalisten zu Trump und der Politik gezeigt hätten. Allerdings hatte Martellus Bennett, ein Spieler der Patriots, gesagt, sollten sie nach dem Titelgewinn in Weiße Haus eingeladen werden, werde er nicht hingehen.
    Foxx stoppt Werbeclip
    Außerdem spiegelte sich die ganze poltische Aufgeladenheit des Super Bowls auf bei den Werbetreibenden wider. So gebe es einen Werbespot einer Baumarktkette, der den potentiellen Mauerbau an der Grenze zu Mexiko thematisiere. Der Spot endete eigentlich damit, dass Mutter und Tochter von einer Mauer aufgehalten werden.

    Dies war für den übertragenden Sender Foxx allerdings poltisch zu kontrovers. Die Baumarktkette musste den Clip um die entscheidende Szene kürzen, verwies aber auf die Website des Unternehmens für die Auflösung des ursprünglichen Ende des Spots.
    Druck auf die Athleten wird größer
    Durch die gesteigerte Position und der Inszenierung des Sports, werde auch der Druck auf die Sportler immer größer sich auch politisch zu äußern oder zu positionieren, sagte Jürgen Mittag, Professor für Sportpolitik an der Deutschen Sporthoschule Köln. "Die Tendenz geht in die Richtung, dass Sportler sich verstärkt und durchaus kritisch mit ihrem Umfeld und dem Weltgeschehen auseinandersetzen."


    Hans Ulrich Gumbrecht, der an der Stanford University den Lehrstuhl für Komparistik innehat, sagte das im Vergleich zu Deutschland, Proteste in den Stadien undenkbar seien. "Ich glaube, das hängt auch mit der College-Tradition zusammen. Die Matrix des Sports ist einen andere als in Europa."
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    Hans Ulrich Gumbrecht von der Stanford University (picture alliance / dpa / Frank Rumpenhorst)
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    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.