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Super-Export

Die deutschen Exporte sind weiter gestiegen. Besonders stark werden deutsche Produkte und Dienstleistungen außerhalb der EU nachgefragt. Auf den Weltmärkten zumindest scheint die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähig.

Von Thielko Grieß |
    Nein, ein so starkes Außenhandels-Wachstum wie im vergangenen Jahres gibt es diesmal nicht. Aber: Verbandschef Anton Börner rechnet damit, in diesem Jahr die Zwei-Billionen-Marke zu knacken.

    "Im Gesamtjahr 2012 werden unsere Ausfuhren nominal um sechs Prozent auf 1.124 Milliarden Euro steigen. Die Importe steigen mit plus sieben Prozent noch ein wenig dynamischer als die Exporte und erreichen 965 Milliarden Euro."

    Unter dem Strich steht ein Handelsbilanz-Überschuss von 159 Milliarden Euro, was sich etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegt. In vielen Regionen der Welt wächst die Wirtschaft unverändert. Dazu trägt auch die Politik vieler Notenbanken bei, Zinsen niedrig zu halten.

    "Hintergrund ist, dass die Emerging Markets kaum von der Schuldenkrise belastet sind und weiterhin kräftig in Zukunftstechnologien investieren. Die aufholenden Länder befinden sich im Wettlauf mit einer explodierenden Bevölkerungsentwicklung, welche massive Investitionen, unter anderem in Technologien zur Energie- und Ressourceneffizienz, in Verkehrs-, Bau- und Telekommunikationsinfrastruktur, unabdingbar machen."

    In all diesen Branchen mischen deutsche Unternehmen meistens vorn mit – und verdienen an der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen made in Germany.

    Der Verband sieht zwei Punkte mit Sorge: Erstens sank im vergangenen Jahr die Nachfrage aus einigen südeuropäischen Ländern. Während die Ausfuhren nach Spanien zwar leicht stiegen, fielen sie nach Italien und Griechenland zweistellig: um zehn bis 13 Prozent. Die zweite Sorge der Außenhändler: steigende Energiekosten, gegen die auch langfristige Lieferverträge nichts helfen, sagt Anton Börner.

    "Ein kurzfristiges Überschießen aufgrund von politischen Irritationen, Stichwort Iran, macht, salopp gesagt, nichts aus. Ganz problematisch wäre es, aber das ist ein Szenario, das wir nicht glauben, dass der Ölpreis massiv ansteigt und dann da bleibt."

    Eine dritte Sorge wird sich in wenigen Monaten verflüchtigen, ist sich Börner sicher: Auf dem Weltmarkt werden seltene Erden nicht knapp. Die Metalle werden für die Produktion zum Beispiel von Handys oder LEDs gebraucht.

    "Also dieses Thema 'seltene Erden’ war mal vor, sagen wir mal, acht Monaten, ein brisantes Thema. Es hat seinen Schrecken verloren. Ich glaube, das kann man abhaken."

    Denn schon bald werde auch wieder in Minen gefördert, die einst stillgelegt wurden. Damals lohnte es sich nicht, gegen die billigen Metalle aus China anzutreten – das hat sich inzwischen geändert.