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Planeten
Supermond – und kaum einer merkt's

Im Sommer gab es wieder viel Aufregung um vermeintliche Supermonde, weil unser Trabant zur vollen Phase der Erde recht nah war. Wirklich super – im Sinne von ganz besonders hell – ist der Mond aber erst Donnerstagfrüh (8.12.22).

Von Dirk Lorenzen |
Der Mond von der Erde aus fotografiert
Donnerstagfrüh (8.12.22) ist der Vollmond uns nicht am nächsten, aber übers Jahr gesehen am hellsten (Lorenzen)
Er befindet sich dann zwar im eher fernen Teil seiner Bahn, aber ein schöner optischer Effekt verleiht ihm besonderen Glanz. Fachleute sprechen vom Oppositions-Anstieg oder Seeliger-Effekt.
Donnerstagfrüh (8.12.22) stehen sich Sonne und Mond an unserem Himmel fast exakt gegenüber. Die Abweichung beträgt nur zwei Grad.


Dadurch erscheint der Vollmond noch einmal heller als üblich. In den Stunden rund um Vollmond haben die Steinchen auf der Mondoberfläche für uns keinerlei Schatten. Zudem wird das Sonnenlicht perfekt zurück gestreut.

Zehnmal heller als der Halbmond

Dieser Effekt ist beim Mond besonders deutlich. Der Vollmond dürfte eigentlich nur etwa doppelt so hell sein wie der Halbmond. Tatsächlich strahlt er aber mehr als zehnmal heller.
Zwar sind auch sonst die winzigen einzelnen Schatten weder mit bloßem Auge noch in Teleskopen zu sehen. Aber insgesamt führen sie dazu, dass auch in den von der Sonne beschienenen Bereichen des Mondes große Flächen im Dunklen liegen.

Der Mond-Tag des Jahres!

Bei den angeblichen Supermonden im Sommer war der Mond zwar näher als in dieser Woche, aber die Winkelabweichung war einige Grad größer als jetzt. Dadurch haben viele kleine Schatten die Helligkeit getrübt.
Donnerstagfrüh ist der Mond sogar doppelt super: Er erscheint besonders hell und bedeckt dann auch den Planeten Mars. Das wird der Mond-Tag des Jahres!