Im August 1978 ist Sigmund Jähn als erster Deutscher ins All geflogen. Der Vogtländer verbrachte im Rahmen des Interkosmos-Programms der Sowjetunion einige Tage auf der Raumstation Saljut-6.
Zwar liegt diese Mission inzwischen fast vierzig Jahre zurück. Doch Sigmund Jähn ist bis heute im Kosmodrom Baikonur hoch geachtet. Dies war im Juni beim Start von Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation wieder zu beobachten. Bei der Einreisekontrolle am Flughafen von Baikonur erkannten die begeisterten Grenzbeamten Sigmund Jähn.
Sonderführung für den Veteranen
Beim Aufrichten der Soyuz-Rakete einen Tag später erspähten Ingenieure den kleinen älteren Mann mit den schlohweißen Haaren unter den Zuschauern. Sofort wurde Sigmund Jähn in den abgesperrten Bereich gebeten. Er erhielt eine Sonderführung über die Startrampe.
Als er am Tag des Gerst-Starts Walentina Tereschkowa begegnete, herzte die erste Frau im Weltraum ihren Kosmonauten-Kollegen wie einen alten Freund.
Sigmund Jähn stand nicht auf der Liste derjenigen, die beim Anlegen des Weltraumanzugs von Alexander Gerst zusehen durften. Doch als ihn das Wachpersonal gesehen hatte, bat es ihn sofort hinein. Davon profitierten sogar Verantwortliche des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, für die Sigmund Jähn buchstäblich der Türöffner war.
Alexander Gerst mag heute der Popstar unter Deutschlands Astronauten sein und Ulf Merbold der erfahrenste, weil er bereits dreimal im All gewesen ist. Doch der Kosmonaut der Herzen ist Sigmund Jähn.