Solche Missionen werden meist kaum wahrgenommen, weil sie keine bunten Bilder liefern, sondern nur vermeintlich langweilige Messkurven.
Doch die Magnet-Gitarren erfassen aus dem All das Gestein unter der Erdoberfläche und ermöglichen damit einen Blick rund 180 Millionen Jahre zurück in die Erdgeschichte.
Damals war die Antarktis nicht isoliert, sondern bildete unter anderem mit Südamerika, Afrika, Indien und Australien den Urkontinent Gondwana. Dieser zerbrach und die einzelnen Teile wanderten in Folge der Kontinentalverschiebung auseinander.
Jetzt hat ein internationales Forschungsteam um Jörg Ebbing und seine Doktoranden Dilixiati Yixiati und Peter Haas von der Uni Kiel mit Hilfe von Magnetdaten den Zustand Gondwanas rekonstruiert.
Die Fachleute kombinierten eine Vielzahl von Messungen am Boden oder mit Flugzeugen mit den Satellitendaten. So zeigte sich, dass Teile der Antarktis praktisch die gleichen Magneteigenschaften haben wie das südliche Afrika oder der Südteil Australiens.
Offenbar sind diese Gebiete einst gleichzeitig und in enger Nachbarschaft entstanden und haben bei der Erstarrung des Gesteins ihren gemeinsamen magnetischen "Fingerabdruck" behalten.
Die Spuren des einstigen Gondwanas lassen sich noch heute messen – durch drei ESA-Satelliten in 500 Kilometern Höhe.