Swiss Life Select – so wird der hannoversche Finanzdienstleister AWD künftig heißen. Mit der Umbenennung probt die Muttergesellschaft, der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life, den Neustart - auch wenn Vorstandsvorsitzender Bruno Pfister heute in Zürich vor Medienvertretern sagte, mit einem Markenwechsel löse man keine Imageprobleme. Eine damit einhergehende Umstrukturierung soll den zuletzt ertragsschwachen Finanzdienstleister wieder auf Kurs bringen. Die bislang eigenständige Beratung des AWD werde in den Konzern integriert, kündigte Pfister an. Außerdem sollen deutschlandweit rund 300 Arbeitsplätze abgebaut werden. Zwar würden Swiss Life Select Berater auch weiterhin Finanzprodukte anderer Anbieter vermitteln, hieß es. Doch das hannoversche Unternehmen wird mit der in München sitzenden Versicherungstochter Swiss Life Deutschland zusammen geführt. Dieser Schritt solle durch den neuen Namen symbolisch begleitet werden, sagte Vorstandschef Pfister.
"Dieser Markenwechsel wird nicht nur die Neuausrichtung unserer Länderorganisationen unterstützen, sondern auch helfen, die Stärken des heutigen AWD besser zu positionieren. Wir fokussieren Swiss Life Select künftig auf die Märkte Deutschland, Schweiz, Österreich sowie Polen und Tschechien."
Die Zahl der Berater, die zuletzt auf 4600 gesunken war, wolle das Unternehmen aufstocken, hieß es heute. Auch die Qualität der Beratung solle gesteigert werden. Die Märkte Ungarn und Slowakei werden hingegen zum Jahresende aufgegeben - als Teil eines strikten Kostensparprogramms, das sich der Konzern im Zuge der Umstrukturierung auferlegt hat. Bis zu 135 Millionen Euro will der Konzern in den nächsten drei Jahren einsparen, 30 bis 40 Millionen davon in Deutschland. Unternehmenssprecher Andreas Fischer:
"Leider beinhaltet dies innerhalb der nächsten drei Jahre auch einen Abbau von rund 300 Stellen in den Backoffices in Deutschland, den wir selbstverständlich mit großer Umsicht angehen werden und für die wir auch die entsprechenden Maßnahmen wie beispielsweise die natürliche Fluktuation und Altersregelungen nutzen werden."
Die Wachstumsmöglichkeiten, die sich der Swiss Life mit der Übernahme von AWD vor fünf Jahren, erhofft hatte, seien überschätzt worden, gab der Konzern heute zu. Ursprünglich sollte der hannoversche Finanzdienstleister etwa eine Milliarde Euro im Jahr zu den Gesamterlösen beitragen. Doch in diesem Jahr wird der Reingewinn des Gesamtkonzerns vermutlich nur im zweistelligen Millionenbereich liegen. Der Grund: Die hohen Wertverluste des bisherigen AWD: Rund 478 Millionen Euro muss der Schweizer Lebensversicherer abschreiben.
"Es ist selbstverständlich nicht wirklich angenehm, eine solche Wertberichtigung bekannt zu geben und sie tut in der Tat das Jahresresultat, aber das hat mit Facing Reality, also der Realität ins Auge blicken zu tun."
Als "logisch und konsequent" hat der AWD-Firmengründer Carsten Maschmeyer die Umbenennung des Unternehmens kommentiert, der den Finanzdienstleister für rund 1,2 Milliarden Euro an den Schweizer Konzern verkauft hatte. Swiss-Life-Chef Pfister sprach heute davon, dass sich das Unternehmen von seinem Gründungsvater emanzipiert habe. Der AWD wurde in den vergangenen Jahren von einer Prozesswelle überrollt. Schadenersatzklagen wegen mutmaßlich überhöhter Provisionen in früheren Jahren bereiten dem Unternehmen auch beim Neugeschäft immer wieder Schwierigkeiten. Der Umsatz des AWD ging in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 340 Millionen Euro zurück.
"Dieser Markenwechsel wird nicht nur die Neuausrichtung unserer Länderorganisationen unterstützen, sondern auch helfen, die Stärken des heutigen AWD besser zu positionieren. Wir fokussieren Swiss Life Select künftig auf die Märkte Deutschland, Schweiz, Österreich sowie Polen und Tschechien."
Die Zahl der Berater, die zuletzt auf 4600 gesunken war, wolle das Unternehmen aufstocken, hieß es heute. Auch die Qualität der Beratung solle gesteigert werden. Die Märkte Ungarn und Slowakei werden hingegen zum Jahresende aufgegeben - als Teil eines strikten Kostensparprogramms, das sich der Konzern im Zuge der Umstrukturierung auferlegt hat. Bis zu 135 Millionen Euro will der Konzern in den nächsten drei Jahren einsparen, 30 bis 40 Millionen davon in Deutschland. Unternehmenssprecher Andreas Fischer:
"Leider beinhaltet dies innerhalb der nächsten drei Jahre auch einen Abbau von rund 300 Stellen in den Backoffices in Deutschland, den wir selbstverständlich mit großer Umsicht angehen werden und für die wir auch die entsprechenden Maßnahmen wie beispielsweise die natürliche Fluktuation und Altersregelungen nutzen werden."
Die Wachstumsmöglichkeiten, die sich der Swiss Life mit der Übernahme von AWD vor fünf Jahren, erhofft hatte, seien überschätzt worden, gab der Konzern heute zu. Ursprünglich sollte der hannoversche Finanzdienstleister etwa eine Milliarde Euro im Jahr zu den Gesamterlösen beitragen. Doch in diesem Jahr wird der Reingewinn des Gesamtkonzerns vermutlich nur im zweistelligen Millionenbereich liegen. Der Grund: Die hohen Wertverluste des bisherigen AWD: Rund 478 Millionen Euro muss der Schweizer Lebensversicherer abschreiben.
"Es ist selbstverständlich nicht wirklich angenehm, eine solche Wertberichtigung bekannt zu geben und sie tut in der Tat das Jahresresultat, aber das hat mit Facing Reality, also der Realität ins Auge blicken zu tun."
Als "logisch und konsequent" hat der AWD-Firmengründer Carsten Maschmeyer die Umbenennung des Unternehmens kommentiert, der den Finanzdienstleister für rund 1,2 Milliarden Euro an den Schweizer Konzern verkauft hatte. Swiss-Life-Chef Pfister sprach heute davon, dass sich das Unternehmen von seinem Gründungsvater emanzipiert habe. Der AWD wurde in den vergangenen Jahren von einer Prozesswelle überrollt. Schadenersatzklagen wegen mutmaßlich überhöhter Provisionen in früheren Jahren bereiten dem Unternehmen auch beim Neugeschäft immer wieder Schwierigkeiten. Der Umsatz des AWD ging in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 340 Millionen Euro zurück.