Nach Kritik von Statisten
SWR: "Tatort" bildet nicht 1:1 die Realität ab

Nach der Kritik Dutzender Statisten von der Alb am jüngsten Stuttgarter "Tatort" versucht der SWR, die Wogen zu glätten. Die Kritik am Film unterstelle die Erwartung, dass der "Tatort" die Realität 1:1 abbilde, heißt es in einer Stellungnahme des SWR auf einen Beschwerdebrief aus Münsingen im Kreis Reutlingen. Das sei aber nicht der Anspruch.

    Die Schauspieler Richy Müller und Felix Klare.
    Die Schauspieler Richy Müller (l) und Felix Klare (r), Das Duo ist bekannt als die Tatort - Kommissare Thorsten Lannert und Sebastian Bootz. (picture alliance / Christoph Schmidt)
    In der kritisierten Folge "Lass sie gehen", die am vergangenen Sonntag ausgestrahlt wurde, suchen die Ermittler Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) nach dem Mörder einer jungen Frau, deren Leiche in Stuttgart entdeckt wird. Sie hatte dem Dorf den Rücken gekehrt und war - eher als Flucht vor Familie und dörflicher Enge - nach Stuttgart gezogen.
    Die Statisten aus dem Tennisclub TV Münsingen ärgern sich über die Folge. "Fernsehen lebt von der Quote und muss überziehen, das verstehe ich", sagt der Vereinsvorsitzende Jochen Schuster, der die Laien-Darsteller zusammengetrommelt und den Brief an die ARD und an die Produktionsleitung geschrieben hat. Ein öffentlich-rechtlicher Sender dürfe aber kein Bild präsentieren, das nicht mehr zeitgemäß sei. "Wir sitzen hier ja nicht Bier saufend unterm Hirschgeweih und zeigen uns unsere Pistolen", kritisiert Schuster unter anderem eine Szene aus der "Tatort"-Folge. Es werde ein Dorfleben skizziert, das es seit den 1950er-Jahren nicht mehr gebe. 
    Diese Nachricht wurde am 20.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.